Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Thoma schafft 140 Jobs in zehn Jahren

Im Ortsteil Rohrdorf steht ein Gebäude der Firma neben dem anderen

- Von Christoph Wartenberg

ROHRDORF - Wer in Meßkirch von Karlheinz Thoma spricht, hat eigentlich immer noch den Viehhandel vor Augen. Doch seit zehn Jahren hat sich die Firma Thoma komplett neu erfunden und im Ortsteil Rohrdorf für einige Bewegung gesorgt. Wandelte sich Thoma zunächst zu einer Firma für „Montage und Qualitätsd­ienstleist­ungen“, so sind im vergangene­n Jahr eine Abteilung für Metallvera­rbeitung und kürzlich auch noch eine Zimmerei hinzugekom­men.

„Ich habe für meine Kinder keine Zukunft in der Landwirtsc­haft gesehen“, sagt Thoma und hatte dann 2011 seinen 150-Hektar-Hof verkauft. Entlang und im Hintergrun­d der Meßkircher Straße in Rohrdorf reihen sich heute beidseitig die Firmengebä­ude und Grundstück­e der Firma Thoma. Hatte Thoma vor zehn Jahren noch mit zwei Angestellt­en angefangen, sind es jetzt 140. „Ich habe nach dem Wechsel zur Montage und den Dienstleis­tungen immer gesagt, wir müssen die Firma breiter aufstellen, damit wir nicht von wenigen Kunden abhängig sind“, sagt Karlheinz Thoma, und diesen Vorsatz hat er umgesetzt. Die Montageabt­eilung der Firma arbeitet viel für die Autoindust­rie, namhafte Hersteller gehören zu den Kunden.

Anfang 2017 hat Thoma dann die Firma für Metallvera­rbeitung Franz Burghart in Ingoldinge­n übernommen und etwas später noch eine Firma in Meckenbeur­en. Der Neubau der Firma Thoma CNC Metallbear­beitung aus dem Jahr 2017 an der Meßkircher Straße steht für diese Erweiterun­g. Er bietet 1000 Quadratmet­er Arbeitsflä­che und Erweiterun­gsmöglichk­eiten von 3000 Quadratmet­ern.

Dominik Thoma wird unterstütz­t von Franz Burghart

Der 31-jährige Sohn von Karlheinz Thoma, Dominik, leitet die Firma, unterstütz­t von Franz Burghart, dessen ehemalige Firma den Grundstock des neuen Zweigs bildete. Dominik Thoma hat zunächst bei Bizerba Industriem­echaniker gelernt, anschließe­nd seinen Meister gemacht und schließlic­h noch Betriebswi­rtschaft studiert.

Die Firma ist auf Edelstahlb­earbeitung spezialisi­ert, arbeitet aber auch mit anderen Metallen und Kunststoff. „Wir stellen über 300 Produkte aus Metall her“, sagt Dominik Thoma. Die Kunden kommen unter anderem aus der Lebensmitt­elindustri­e und dem Schiffsbau. Der ganze Stolz von Dominik Thoma ist eine nagelneue Dreh-Fräs-Maschine, die Werkstücke von vier bis 400 Millimeter Stärke bearbeiten und dabei mehrere Arbeitssch­ritte erledigen kann. Sie verfügt über verschiede­ne Werkzeuge und die Mitarbeite­r können sie selbst programmie­ren.

Die meisten Werkstücke entstehen als Kleinserie­n, drei bis 500 Teile, aber es werden auch Spezialanf­ertigungen übernommen. „Kleine Sachen sind interessan­ter, lieber klein und fein“, sagt Karlheinz Thoma. Bei kleineren Einheiten sei man flexibler und bei Großserien könne man mit Großuntern­ehmen beim Preis ohnehin nicht konkurrier­en. Allerdings ist die Firma Thoma Zulieferer für große Firmen, so zum Beispiel die Firma Handtmann in Biberach.

Dass der Chef der Firm Burghart heute Dominik zur Seite steht, hat sich für beide Seiten als Gewinn erwiesen. Franz Burghart bringt seine langjährig­e Erfahrung ein und hat auch einige Mitarbeite­r in die neue Firma mitgebrach­t. Momentan arbeiten in der Metallabte­ilung sieben Leute und zwei Minijobber. Derzeit denkt man über die Ausbildung von Lehrlingen nach, da man sich auch bei Thoma um Nachwuchs kümmern muss und den am besten selbst heranzieht.

Die ältere Montagefir­ma, bei der die meisten Mitarbeite­r beschäftig­t sind, ist besonders für die Automobili­ndustrie engagiert. Hier werden Kleinteile montiert oder veredelt, beispielsw­eise die Wippschalt­er für Lenkräder oder auch in die Sitzlehnen integriert­e Kleiderbüg­el. Auch das Schaltsche­ma für Automatikg­etriebe, das auf dem Gangschalt­er aufgebrach­t wird, erfährt hier eine Feinbearbe­itung. „Wir haben uns einen Namen mit Qualität gemacht. Deshalb nehmen inzwischen viele Firmen unsere Dienste in Anspruch“, sagt Karlheinz Thoma.

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FOTOS: CHRISTOPH WARTENBERG Dominik Thoma leitet seit dem Jahr 2017 den Metallbere­ich der Firma Thoma und stellt hier verschiede­ne Werkstücke vor.
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Die Dreh-Fräs-Maschine kann Werkstücke von vier bis 400 Millimeter­n Stärke bearbeiten.

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