Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Wie der Apfel in die Flasche kommt
Obst- und Gartenbauverein lüftet das Geheimnis des Apfelsafts
SIGMARINGENDORF - Beim Saftmosten durften dieser Tage 20 Schulkinder während des Sig’dorfer Ferienprogramms mithelfen. Vom Ernten der Früchte bis hin zum Verkosten des fertigen Saftes und anderer Köstlichkeiten erlebten die Kinder einen sehr erlebnis- und vitaminreichen Nachmittag.
Wie in den Jahren zuvor hatte der Obst- und Gartenbauverein Sigmaringendorf die Veranstaltung „Vom Apfel zum Most“wieder sehr aufwendig vorbereitet. Im Garten der Familie Petereit herrschte reges Treiben, Häcksler und Saftpresse warteten auf ihren Einsatz und auf dem Rasen standen Tische und Bänke, liebevoll dekoriert. Selbst die Falläpfel auf der Streuobstwiese, welche die Kinder als erstes fleißig unter den Bäumen einsammelten, waren „etwas organisiert gefallen“.
Schnell hatten die Kinder viele Kisten mit leckeren Äpfeln gefüllt und zum Garten gebracht. „Sie waren sehr kritisch, sobald ein Wurm zu sehen war, haben sie den Apfel aussortiert“, erzählte Karl-Heinz Petereit schmunzelnd. Gemeinsam mit den Kindern wurden die Äpfel nach und nach in den Häcksler geschüttet. Was sich dann unten in den Behälter ergoss, die sogenannte Maische, sorgte bei so manchem kleinen Helfer für ein langes „Iiii“oder ein Naserümpfen. Was jedoch anschließend aus der Saftpresse in die Becher floss, entlockte vielen ein „lecker“. Zwischen Geranien und Oleander, unter süßen Weinreben, ließen sich die Kinder den frischen Apfelsaft schmecken und bemerkten den Unterschied zum gekauften Saft. „Der ist viel besser als der aus dem Supermarkt“, waren sie sich einig. Erik zeigte stolz auf seinen dritten geleerten Becher und auch Leonardo hatte schon einen „Apfelsaft-Bauch“.
Apfelkuchen und Apfeleis
Dass der Apfel nicht nur gesund, sondern auch ein kulinarischer Allrounder ist, wurde mit schmackhaftem Apfelkuchen, Apfelmuffins und Apfelchips gezeigt. Die Krönung aber war Apfeleis aus eigener Herstellung. Nachdem es in kleinen Waffelbechern serviert war, schleckten die Kinder genüsslich vor sich hin und es kehrte in dem sonst sehr lebhaften Garten Ruhe ein.
Eine eher ungewollte Ruhe war auch beim Häcksler eingetreten. „Normalerweise schafft er eine Tonne pro Stunde, aber irgendwie hat er jetzt ausgesetzt“, schauten KarlHeinz Petereit und die Vereinsmitglieder etwas ratlos. Gerade in Vorbereitung des Straßenfestes im September ist es so wichtig, dass die neue Maschine auch gut funktioniert.
Die Kinder vertrieben sich derweil die Zeit mit Spielen und bekamen von den „Sorgen der Erwachsenen“nichts mit. „Wir sind schon das dritte Mal dabei, das ist immer toll hier“, schwärmten die drei Schwestern Greta, Lotta und Franka. Auch Viktoria war bereits das zweite Mal dabei. „Wir haben selbst auch Apfelbäume und Schafe, und Saft haben wir auch schon gemacht, der war genau so lecker wie der hier heute“, freute sie sich. Und ganz sicher ist sie auch im nächsten Jahr wieder mit dabei.