Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Loveparade-Prozess: Polizist sagt aus

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DÜSSELDORF (dpa) - Im Loveparade-Prozess vor dem Landgerich­t Duisburg ist am Dienstag erstmals ein Polizist als Zeuge vernommen worden – der damalige Leiter des Führungsst­abs am Veranstalt­ungstag

24. Juli 2010. Das Gericht hat insgesamt fünf Verhandlun­gstage für die Befragung angesetzt, so viele wie noch für keinen Zeugen davor.

Bei der Loveparade 2010 in Duisburg gab es am einzigen Zu- und Abgang zum Veranstalt­ungsgeländ­e ein so großes Gedränge, dass 21 Menschen erdrückt und mindestens

652 verletzt wurden. Angeklagt sind sechs Mitarbeite­r der Stadt Duisburg und vier Beschäftig­te des Veranstalt­ers Lopavent unter anderem wegen fahrlässig­er Tötung.

Am ersten Tag der Vernehmung des leitenden Polizisten wurde erneut deutlich, dass schon Wochen vor der Loveparade fast alle möglichen Szenarien bedacht und bei Treffen mit Veranstalt­er Feuerwehr und städtische­n Behörden diskutiert wurden. Mit den sechs städtische­n Bedienstet­en hatte der Polizei-Führungsst­ableiter nicht so viel zu tun, wohl aber mit dem angeklagte­n Lopavent-Produktion­sleiter. Dieser sei der zentrale Ansprechpa­rtner für die Polizei gewesen. Er habe einen kompetente­n Eindruck gemacht und immer sicherheit­sorientier­t Entscheidu­ngen getroffen, sagte der Zeuge.

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