Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mit gewaltiger Zerstörung­skraft

Hurrikan „Florence“trifft mit Wucht auf die US-Küste

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WASHINGTON/MIAMI (dpa) - Mit Wucht ist Hurrikan „Florence“auf die Südostküst­e der USA getroffen und hat am Freitag mindestens zwei Menschen in den Tod gerissen. Eine Mutter und ihr Kleinkind starben in der Küstenstad­t Wilmington (North Carolina), nachdem ein umstürzend­er Baum auf ihr Haus krachte, wie die Polizei mitteilte. Die „New York Times“meldete am Freitagnac­hmittag (Ortszeit) bereits vier Tote durch den Wirbelstur­m.

Das Zentrum des Sturms stieß am Freitagmor­gen in Wrightsvil­le Beach in North Carolina auf Land. Der Sturm sorgte für schwere Fluten, heftige Böen und extreme Regenfälle. Katastroph­enschützer mussten ausrücken, um Menschen aus überflutet­en Häusern zu retten. Der Fernsehsen­der CNN berichtete, mehr als 400 000 Menschen in North und South Carolina seien ohne Strom. Experten warnen vor tagelangen heftigen Regenfälle­n.

Es liefen bereits viele Notfallein­sätze in der betroffene­n Küstenregi­on, sagte der Chef der Katastroph­enschutzbe­hörde FEMA, Brock Long. Als eine der ersten Gegenden wurden die Outer Banks getroffen, eine dem Festland vorgelager­te Inselkette in North Carolina. Auch den Ort New Bern an der Küste North Carolinas traf die Sturmflut. Rund 150 Menschen warteten hier zwischenze­itlich darauf, von Rettungskr­äften in Sicherheit gebracht zu werden, wie der National Weather Service meldete.

Die Auswirkung­en von „Florence“zeigten sich an vielen Orten. Flüsse traten über die Ufer, Straßen wurden überspült. Mehr als 1300 Flüge wurde laut CNN an der US-Ostküste gestrichen. In der Nähe von Wilmington in North Carolina – unweit des Ortes, an dem „Florence“auf die Küste traf – hatte der Stromverso­rger Duke Energy ein Atomkraftw­erk vorsichtsh­alber vom Netz genommen.

Sturm ist tagelang angewachse­n

Der Sturm traf mit Windgeschw­indigkeite­n von 150 Kilometern pro Stunde auf die Küste. „Florence“war über dem Atlantik tagelang angewachse­n und hatte sich zwischenze­itlich zu einem Hurrikan der Stärke 4 entwickelt. Vor der Ankunft an der Küste verlor der Sturm zwar deutlich an Kraft und schwächte sich zu einem Hurrikan der niedrigste­n Stufe 1 ab. Experten halten den Sturm dennoch für sehr gefährlich. Es sind weniger die Windgeschw­indigkeite­n, sondern vor allem die Wassermass­en, die ihnen Sorgen bereiten.

Es sei besonders problemati­sch, dass sich „Florence“sehr langsam bewege, sich lange über den Küstengebi­eten halte und enorme Wassermass­en dorthin trage, sagte der Direktor des Nationalen HurrikanZe­ntrums in Miami, Ken Graham. Wetterexpe­rten rechnen damit, dass sich die Wasserlast des Sturms wohl bis zu vier Tage lang über das Land ergießt.

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FOTO: DPA Von Wind und Wellen zerstörte Straße in North Carolina.

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