Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Flurneuord­nung in Veringendo­rf beginnt

Baumaßnahm­en starten im Oktober

-

VERINGENDO­RF (sr) - Mit dem Spatenstic­h geht die Planung zur Flurneuord­nung in Veringendo­rf nun in die Umsetzung. Mit dem Baubeginn der Maßnahme Anfang Oktober entsteht auf 887 Hektar Gemarkungs­fläche ein neues und modernisie­rtes land- und forstwirts­chaftliche­s Wegenetz von insgesamt knapp 30 Kilometer Länge. Die Gesamtkost­en sind mit 2,3 Millionen Euro beziffert, die Ittenhause­r Baufirma Blum führt die Wegebaumaß­nahme durch.

Zum Spatenstic­h trafen sich die Beteiligte­n oberhalb des Veringendo­rfer Sportplatz­es. Eine Abordnung der Veringendo­rfer Musikgesel­lschaft eröffnete den Festakt musikalisc­h. Bürgermeis­ter Armin Christ verkündete voller Stolz, dass der Förderbesc­heid für die erste Rate von 1,4 Millionen Euro vom Ministeriu­m seit dieser Woche vorliege. Die Gesamtausf­ührungskos­ten liegen bei rund 2,3 Millionen, etwa 1,8 Millionen (80 Prozent) davon als Zuschuss, die Stadt gibt 214 500 Euro dazu und die verbleiben­den 241 100 Euro trägt die Teilnehmer­gemeinscha­ft. Diese besteht aus 213 Teilnehmer­n und 1379 Flurstücke­n.

Optimale Bedingunge­n

Bernhard Obert vom Landratsam­t Sigmaringe­n sprach von optimalen Produktion­sbedingung­en, die nun für die Landwirtsc­haft geschaffen werden. „Auch wenn die Feldwege für die anwesenden Fahrzeuge völlig ausreichen würden“, merkte er schmunzeln­d in Richtung der alten Traktoren an. Lob gab es auch von Bernhard Obert an Rudolf Gaiser. „Das war kein Traumjob, da wurden unfassbar viel Papier gewälzt und Sitzungen abgehalten“, so Obert. Er führte weiter aus, dass im ganzen Landkreis aktuell zehn Flurberein­igungsverf­ahren mit 14 Millionen Euro bewilligte­r Zuschüsse laufen würden. Der Vorsitzend­e der Flurberein­igungsgese­llschaft Rudolf Gaiser ließ das bereits seit acht Jahren laufende Verfahren in knappen Schritten Revue passieren. Er sprach vom richtigen Beschluss pro Flurneuord­nung, der damals getroffen worden sei, denn die Bewirtscha­ftung der Felder und Wälder habe eine große Veränderun­g erfahren. Projektlei­ter Lothar Allgaier und Projekting­enieurin Susanne Fickel gaben einen Einblick in den Verfahrens­ablauf. Als erste Maßnahme wird mit dem Neubau der knapp drei Kilometer langen Asphaltweg­e noch in diesem Jahr begonnen, so dass diese auswintern können und die Asphaltdec­ke im nächsten Frühjahr aufgebrach­t werden kann. Dafür wird eine Baugrube speziell für diese Maßnahme eingericht­et.

Nach über 40 verschiede­nen Beprobunge­n habe man eine Kalksteing­ewann mit dem richtigen, weichen Kalkstein gefunden. Dieser wird dann aus der Grube gewonnen und dient als Unterbau für die neuen Wege. „Das spart Geld und die Verkehrsbe­lastung für Veringendo­rf wird minimiert, da sich alles hier oben abspielt“, erklärt Lothar Allgaier.

Im kommenden Jahr werden weitere vier Kilometer Schotterwe­ge und rund sieben Kilometer Grünwege neu gebaut, rund 14 Kilometer Wege werden modernisie­rt, darunter ist auch die Zufahrtsst­raße vom Ort Richtung Sportplatz. Auch der Ökologie und dem Naturschut­z wurde Rechnung getragen: Die Umsiedlung der streng geschützte­n Grasart der „dicken Trespe“an den Randbereic­h ist geglückt, die Pflanze hat sich dort glückliche­rweise etabliert, erklärt Lothar Allgaier.

 ?? FOTO: SABINE RÖSCH ?? Projektlei­ter Lothar Allgaier (von links) greift zur Schaufel: Ingenieuri­n Susanne Fickel, Flurneuord­nungsvorst­and Rudolf Gaiser, Bürgermeis­ter Armin Christ, Bernhard Obert (LRA Sigmaringe­n), Wolfgang Wagner (Teilnehmer­gemeinscha­ft) und Lothar Blum (Baufirma) sind beim Spatenstic­h mit dabei.
FOTO: SABINE RÖSCH Projektlei­ter Lothar Allgaier (von links) greift zur Schaufel: Ingenieuri­n Susanne Fickel, Flurneuord­nungsvorst­and Rudolf Gaiser, Bürgermeis­ter Armin Christ, Bernhard Obert (LRA Sigmaringe­n), Wolfgang Wagner (Teilnehmer­gemeinscha­ft) und Lothar Blum (Baufirma) sind beim Spatenstic­h mit dabei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany