Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Verband ist mit Kläranlagenbetrieb zufrieden
Sieben Gemeinden sind an die Anlage bei Einhart angeschlossen – Rund 590 000 Euro Betriebskosten im Jahr
OSTRACH - Das Abwasser von mehr als 10 000 Einwohnern sammelt sich in der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Ostrachtal bei Einhart. Hinzu kommen die Gewerbebetriebe in den Gemeinden Ostrach, Fleischwangen, Guggenhausen, Hoßkirch, Königseggwald, Riedhausen und Unterwaldhausen, die zum Zweckverband gehören. Der Betrieb läuft sehr gut wie Wilfried Brotzer, technischer Betriebsleiter der Anlage, bei der Versammlung des Verbandes am Dienstagabend im Rathaus berichtet hat.
Im November 2011 hatten die Gemeinden den Abwasserzweckverband Ostrachtal gegründet, Mitte
2013 den Spatenstich für die Vergrößerung der Kläranlage in Einhart gesetzt und insgesamt rund zehn Millionen Euro investiert. Ende 2015 war der Bau fertig, ein Leitungsnetz gelegt, damit aus allen Gemeinden das Abwasser nach Einhart fließt. Rund
1,47 Millionen Kubikmeter kommen pro Jahr in der Kläranlage an. Bei Regen ist das Abwasser verdünnter. „In Trockenzeiten wie diesem Sommer merken wir bei unseren Messungen, dass das Schmutzwasser konzentrierter ist. Aber für die Reinigung ist das kein Problem“, berichtet Klärmeister Alfred Götz.
Pumpen wegen Trockenheit weniger im Einsatz
Die Trockenheit wirkt sich aber auf den Einsatz der Pumpen in der Anlage aus. „Die müssen durch die geringere Menge weniger laufen. Das dürfte sich bei den Stromkosten bemerkbar machen“, sagte Brotzer. Anfangs hat es Probleme mit sogenannten Verzopfungen gegeben. Diese entstehen zum Beispiel, wenn Feuchttücher durch die Toilette entsorgt werden.
„Durch die Strömungen können diese sich zu einem Knäuel verwickeln, bleiben an einer Pumpe hängen und verstopfen diese“, erläutert Götz. Durch Aufklärung über die Mitteilungsblätter habe die Lage sich aber verbessert. Die Verbandskläranlage ist mittlerweile auch mit Fernüberwachung ausgestattet, sodass die drei Mitarbeiter vom Computer aus alle Teile des Netzes im Blick behalten können.
Die Betriebskosten lagen 2017 bei rund 590 000 Euro. Die Stromkosten lagen bei rund 84 000 Euro. „Wir kommen immer mehr in geregeltes Fahrwasser und die Zahlen pendeln sich ein“, stellte Ostrachs Bürgermeister Christoph Schulz fest, der zugleich Verbandsvorsitzender ist. Laut Wirtschaftsplan steht in diesem Jahr ein letzter Zuschuss in Höhe von rund 520 000 Euro an. Dann ist die Baumaßnahme auch rechnerisch fertig. Der Planansatz bei den Betriebskosten liegt bei rund 610 000 Euro. Die Kostenbeteiligung der einzelnen Gemeinden wird anhand von Einwohnerzahl und eingeleiteter Abwassermenge errechnet.
In Ostrach sind noch rund 50 Einwohner in Egelreute, Ulzhausen und auf Einzelhöfen noch nicht an das Abwassernetz angeschlossen. Sie haben entweder geschlossene Gruben oder Kleinkläranlagen. Die Verbandsversammlung hat nun eine Satzung sowie Gebühren beschlossen, welche die Entsorgung des dort anfallenden Klärschlamms regelt. Je Kubikmeter Schlamm aus Kleinkläranlagen sind 29,88 Euro zu zahlen, bei geschlossenen Gruben sind es 24,30 Euro je Kubikmeter Abwasser. Das Abpumpen erledigt die Firma Alba. Der Klärschlamm der Verbandskläranlage geht in die Verbrennung der Zementwerke.