Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
In Gammertingen sollen Wasserpreise steigen
Rohrbrüche und der damit verbundene Wasserverlust sind die Ursache
GAMMERTINGEN - Die Gammertinger müssen sich auf steigende Wasserpreise einstellen. Dies kündigte Kämmerer Siegfried Hagg in der jüngsten Gemeinderatssitzung an. Im vergangenen Jahr betrug das Minus in der Wasserwirtschaft rund 90 000 Euro. Aus diesem Grund kalkuliert die Stadt für das kommende Jahr eine Gebührenerhöhung. Wie diese konkret aussieht, steht noch nicht fest. Die Gebühren seien zuletzt im Jahr 2016 erhöht worden, hieß es in der Sitzung.
Das Minus sei auf einige Rohrbrüche und die damit verbundenen Wasserverluste und Reparaturkosten zurückzuführen, so die Erklärung der Stadtverwaltung. Voraussichtlich gesenkt werden dagegen die Abwassergebühren. Auch hier stehen die Details noch nicht fest. „Wahrscheinlich kann die Senkung die höheren Wassergebühren nicht ganz kompensieren“, sagte Kämmerer Siegfried Hagg.
Gewerbesteuer auf Rekordniveau
In der Gemeinderatssitzung gab er einen Überblick über die aktuelle finanzielle Situation der Stadt. Dank Rekordeinnahmen bei der Gewerbesteuer – mit 2,23 Millionen Euro lag sie so hoch wie zuletzt im Jahr 2006 – erhöhten sich die finanziellen Spielräume der Stadt. Insgesamt verbesserten sich die Einnahmen im vergangenen Jahr um 1,3 Millionen auf 6,3 Millionen Euro. „Der Wirtschaftsaufschwung ist jetzt auch bei uns angekommen“, lautete das Fazit von Bürgermeister Holger Jerg.
Aus diesem Grund steht der Stadt mehr Geld für Investitionen zur Verfügung als geplant. Nach Abschluss aller laufenden Kosten erwirtschaftete der städtische Verwaltungshaushalt 3,7 Millionen Euro für den Investitionshaushalt, das sind 1,9 Millionen Euro mehr als geplant. Die größten Investitionen im abgelaufenen Jahr: die Erneuerung des Gymnasiums in Sachen Brandschutz, der Breitbandausbau in den Teilorten auf der Alb sowie der Ausbau des Parkplatzes an der Sigmaringer Straße. Insgesamt investierte die Stadt im vergangenen Jahr rund 4,5 Millionen Euro.
Statt wie geplant einen Kredit aufzunehmen, konnten Schulden getilgt werden. Die Stadt stand Ende 2017 mit 1,4 Millionen Euro in der Kreide. Auf der hohen Kante, also in der Rücklage, befinden sich 2,78 Millionen Euro. Ursprünglich war eine Entnahme in Höhe von 700 000 Euro geplant, nun konnten 600 000 Euro zugeführt werden.
Stadt verschiebt Baumaßnahmen
Wegen aktueller Investitionen wird die Rücklage in diesem Jahr voraussichtlich auf zwei Millionen Euro sinken. Es waren noch deutlich mehr Investitionen geplant, doch aus unterschiedlichen Gründen werden sie ins kommende Jahr verschoben.
Dies gilt für den weiteren Breitbandausbau in den Dörfern auf der Alb, den Umbau des Busbahnhofs und den Abbruch des Schey-Areals. Aus dem Gebäudekomplex, der der neuen Stadthalle Platz machen soll, sind noch nicht alle Mieter ausgezogen.