Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kampf um die Emanzipation
Aufbruch in die Freiheit, Montag, ZDF, 20.15 Uhr
– Erika (Anna Schudt) erfährt, dass sie erneut schwanger ist. Sie fällt aus allen Wolken. Der Druck, ein viertes Kind großziehen zu müssen, ist zu hoch. Sie treibt heimlich ab – auch noch in den 1970er-Jahren ein Tabuthema. Denn zu dieser Zeit waren Abtreibungen in Deutschland verboten. Von ihrem Mann Kurt (Christian Erdmann) kann Erika keine Hilfe erwarten, denn der erlaubt ihr noch nicht einmal zu verhüten. Wie viele Männer zu dieser Zeit hat er ein antiquiertes Frauenbild. Der heimliche Eingriff misslingt und Erika muss notoperiert werden. Und als Kurt der Tochter Ulrike (Lene Oderich) trotz ausgezeichneter Noten auch noch verwehrt, aufs Gymnasium zu wechseln, hat Erika endgültig genug. Sie flüchtet mit ihren Kindern zu ihrer rebellischen Schwester Charlotte (Alwara Höfels) und schließt sich einer Frauenbewegung an. Doch der Weg in ein selbstbestimmtes Leben ist nicht leicht für Erika. Sie findet keine Arbeit ohne Einwilligung ihres Mannes.
Isabel Kleefeld hat für den Film mit vielen Aktivistinnen von damals gesprochen. Sie inszeniert daraus eine Geschichte, die stellvertretend für das Schicksal vieler Frauen in den 1970er-Jahren steht. Der Film zeigt eindrücklich, wie sehr sich unsere Gesellschaft seit dieser Zeit verändert hat. Das Schicksal der Frauen damals wird in „Aufbruch in die Freiheit“authentisch inszeniert.