Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ziel bleibt ein Platz in den Top 5
Trainer Matthias Kempf: „Am Ende sollten wir mindestens so dastehen wie jetzt“
BAD SAULGAU - Die Handballer des TSV Bad Saulgau legen derzeit eine kurze Winterpause ein. Vor allem die Leistungen der ersten Mannschaft in der Landesliga unterlagen bislang großen Leistungsschwankungen. Auch wenn die Mannschaft zum Finale 2018 noch einmal ihre starke Seite zeigte, gilt: Licht und Schatten wechselten in der ersten Halbserie der Saison 2018/2019 einander ab. So stehen derzeit, nach 15 von insgesamt 26 Saisonspielen 18:12 Punkte auf dem Konto. Die fünfwöchige Pause endet am Sonntag, 27. Januar, mit dem Spiel beim Spitzenreiter Altenstadt. Thomas Lehenherr nutzte die Pause, um mit Trainer Matthias Kempf, Alexander Osswald, stellvertretender Vorsitzender der Handballabteilung, und dem sportlichen Leiter Krischan Hillenbrand eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Herr Kempf, wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Matthias Kempf: Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. In der vergangenen Saison hat die Mannschaft relativ häufig verloren und ist abgestiegen. Das war noch in den Köpfen drin. Dann kommt ein neuer Trainer, da ändert sich natürlich so einiges. Das ist für eine Mannschaft immer schwierig. Aber wir haben das, glaube ich, ganz gut hingekriegt. Zwei, drei Spiele hätten wir noch gewinnen können oder müssen. Dann würden wir in der Tabelle noch besser dastehen. Wir haben keinen großen Kader. Es gab keine externen Neuzugänge, nur eigene Spieler aus der zweiten Mannschaft sind dazu gekommen. Die verletzungsbedingten Ausfälle haben uns dann natürlich wehgetan, trotzdem sind wir immer besser geworden. So sind wir Fünfter und das ist momentan in Ordnung, denke ich. sagt Bad Saulgaus Trainer Matthias Kempf zu einer möglichen Vertragsverlängerung beim Handball-Landesligisten.
Wann starten Sie im neuen Jahr mit dem Vorbereitungstraining?
Kempf: Am 8. Januar geht’s weiter mit drei Trainingseinheiten pro Woche. Zwei Mal pro Woche ist dann auch Michael Traub eine halbe Stunde oder auch länger wieder mit seinem Fitnessprogramm dabei. Da geht es allgemein um die körperliche Fitness, um Muskelkräftigung und den Muskelaufbau. Aber wir trainieren natürlich auch mit dem Ball und versuchen so oft wie möglich Handball zu spielen.
Immer wieder sind Spieler wegen Verletzungen ausgefallen. Torhüter David Bakos kann möglicherweise erst gegen Saisonende wieder spielen. Wie sieht es mit dem langzeitverletzten Rückraumspieler David Tovmasyan aus?
Kempf: David Tovmasyan stößt am 8. Januar wahrscheinlich wieder zu uns. Er hat großes Pech gehabt mit seinen Verletzungen. Es ist seine Art, mit vollem Körpereinsatz und Risiko zu spielen, deshalb auch ist er eher einer Verletzungsgefahr ausge- setzt. Er ist noch sehr jung und wir hoffen, dass er in Zukunft weniger Pech hat und der Mannschaft weiterhelfen kann.
Hat sich am Saisonziel - oberes Tabellendrittel - was geändert?
Kempf: Am Ende sollten wir mindestens so dastehen wie jetzt. Die ersten beiden Plätze sind schon fast weg, da haben wir schon zu viele Punkte liegen gelassen. Unser Ziel ist es zunächst, möglichst viele Spiele zu gewinnen und möglichst auch das erste im neuen Jahr gegen Tabellenführer Altenstadt am 27. Januar.
Wie sieht es mit Ihrer Zukunft beim TSV aus?
Kempf: Es laufen schon Gespräche mit dem Vorstand. Mir macht mein Trainerjob beim TSV Bad Saulgau, mit der Mannschaft, den Spielern und dem Verein zurzeit großen Spaß. Ich glaube auch, dass es der Mannschaft Spaß macht. Ich würde gerne weitermachen. Wir sind als Einheit besser geworden, im Team steckt zudem Potenzial. Wenn dann sagt der sportliche Leiter Krischan Hillembrand zur personellen Zukunft beim Handball-Landesligisten TSV Bad Saulgau.
in der nächsten Saison noch ein paar Leute dazukommen und nicht allzu viele gehen, bin ich optimistisch, dass wir zusammen wieder etwas erreichen können. Bald werden wir wissen, welche Akteure bleiben und welche gehen.
Wagen wir einen kleinen Ausblick: Herr Hillenbrand, können Sie schon was zur Kaderplanung des TSV Bad Saulgau für die nächste Saison sagen? Wer bleibt, wer geht? Gibt es Neuzugänge?
Krischan Hillenbrand: Wir haben mit allen unseren Spielern Gespräche geführt. Unser Ziel ist es, die Mannschaft zusammenzuhalten. Ende Januar müssen uns die Spieler, mit denen wir weiter zusammenarbeiten wollen, zu- oder absagen.
Herr Osswald, das vom Verein ausgegebene Ziel, mindestens eine TSV-Mannschaft in der Württembergliga zu haben, geht wohl 2019 auch nicht in Erfüllung. Kann das Ziel überhaupt aufrechterhalten werden?
Alexander Osswald: Es war nicht unser Ziel, kurzfristig Erfolg zu haben. Das Ziel war es, bis zur 100-Jahrfeier des TSV Bad Saulgau, im Jahr 2024, mindestens eine Mannschaft auf Verbandsniveau zu haben. Dieses Ziel ist schon sehr ambitioniert, da man besonders im Jugendbereich viele Jahre braucht, um sportlich erfolgreiche Teams zu haben. Hier sind vor allem der Aufbau einer gesunden Infrastruktur, gut ausgebildete Trainer, aber auch außersportliche Events notwendig. Unser neues Jugendteam um Jugendvertreter Fabian Kohler hat hier in kurzer Zeit schon viel bewegt und hat auch noch sehr viele Ideen für die Zukunft. Da erwarten wir uns einiges, um die Jugend voranzubringen. Wir wollen ja auch mittel- bis langfristig erfolgreich Handball spielen.
Herr Hillenbrand, als sportlicher Leiter haben Sie natürlich auch ein Auge auf die Jugendarbeit. Gibt es Spieler aus der eigenen Jugend, die in den nächsten Jahren zum Kader der ersten Mannschaft gehören könnten?
Hillenbrand: Es gibt definitiv Spieler, denen ich das zutraue. Es liegt aber auch den jungen Spielern selbst. Sie müssen motiviert sein, mehr zu tun als die gestandenen Spieler, müssen immer da sein und auch Umwege in Kauf nehmen, um an ihr Ziel zu kommen. Da bin ich gespannt, ob sie dazu bereit sind.
Wie entwickelt sich die Personalsituation bei den Übungsleitern, Schiedsrichtern, Helfern und Spielern bei den aktiven Mannschaften und Jugendteams?
Osswald: Das ist ein Problem, mit dem alle Vereine kämpfen. Die ehrenamtlichen Helfer werden immer weniger, da die Jugendlichen heutzutage viel mehr Möglichkeiten haben. Auch im Schiedsrichterwesen und bei den Jugendtrainern ist der TSV Bad Saulgau schon fast traditionell unterbesetzt. Um eine erfolgreiche Zukunft zu haben, müssen wir mehr in die Jugendarbeit investieren, aber nicht nur im sportlichen Bereich. Wir müssen unsere Helfer, Trainer und Schiedsrichter selbst mehr und besser ausbilden. Dafür wollen wir in Zukunft auch versuchen, Lehrgänge in allen Bereichen nach Bad Saulgau zu holen.
Die zweite Männermannschaft spielt zur Zeit stark auf und schickt sich an, möglicherweise bald die Tabellenführung der Bezirksliga zu übernehmen. Könnte das Team von Trainer Markus Weisser theoretisch auch in die Landesliga aufsteigen? Oder ist das Team als Kaderschmiede für die Erste zu betrachten, da in dieser Mannschaft einige aktuelle und ehemalige AJugendspieler aktiv sind?
Hillenbrand: Nein, die zweite Mannschaft kann nicht aufsteigen. Zwei sagt Alexander Osswald, stellvertretender Vorsitzender der TSV-Handballabteilung
Männer-Teams in der Landesliga, das geht nicht. Die jungen Spieler profitieren enorm von den alten Hasen in der zweiten Mannschaft. Der Kader ist topp aufgestellt und wir wären froh, wenn manche dieser Spieler fest bei der ersten Mannschaft dabei wären. Aber insgesamt profitieren wir von einer starken zweiten Mannschaft.
Gibt’s sonst noch Neuigkeiten oder Anliegen?
Osswald: Ich möchte mich hiermit bei allen Helfern und Sponsoren des TSV bedanken. Ohne die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer könnten wir den Laden dicht machen. Wir haben ein Superteam hinter dem Team, mit dem es sehr viel Spaß macht, zusammenzuarbeiten.
„Ich würde gerne weiter machen“,
„Unser Ziel ist es, die Mannschaft zusammenzuhalten. Ende Januar müssen uns die Spieler, mit denen wir weiter zusammenarbeiten wollen, zu- oder absagen“,
„Um eine erfolgreiche Zukunft zu haben, müssen wir mehr in die Jugendarbeit investieren, aber nicht nur im sportlichen Bereich“,