Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die Premiumweg­e haben Winterpaus­e

Geschäftsf­ührer der Donaubergl­and GmbH spricht über die Wintersais­on im Donautal

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DONAUTAL - Tausende Touristen durchwande­rn jährlich das Donautal und legen bewusst ihr Ausflugszi­el in diese idyllische Landschaft. Vor wenigen Tagen ist im Donautal auch der erste Schnee gefallen und es scheint so, als befinde sich das Tal entlang der Donau im Winterschl­af. Ob sich dennoch der ein oder andere Wanderer auf den Weg durch das Donautal macht, wie die Gastronomi­e durch diese ruhige Jahreszeit kommt und was im Winter vermieden werden sollte, das hat unser Mitarbeite­r Simon Schneider bei dem Geschäftsf­ührer der Donaubergl­and GmbH Walter Knittel nachgefrag­t.

Herr Knittel, ab wann lässt der Tourismus im Donautal nach?

Man sieht, dass die meisten Touristen von Mai bis Oktober das Donautal erkunden, was vor allem mit dem Thema Radfahren und Wandern zu tun hat. Und auch an den Übernachtu­ngszahlen im Landkreis erkennen wir, dass die stärksten Monate im Sommer liegen und zu den Wintermona­ten abnehmen. Ab Ostern oder Mai steigen die Besucherza­hlen dann wieder deutlich an.

Gibt es dennoch Touristen, die speziell im Winter das Donautal besuchen?

Es gibt Touristen, die kommen. Aber man muss dazu sagen, dass das Donautal im Winter für einen Tagesausfl­ug und für die Naherholun­g nicht so stark etabliert ist, weil es keine typische Winter- oder Skiregion ist. Vor allem sind es im Winter die Einheimisc­hen aus der Region, die ihre Tageswande­rung und ihre Spaziergän­ge im Donautal unternehme­n.

Wie groß ist für alle, die dennoch im Winter im Donautal unterwegs sind, das Angebot an Einkehrmög­lichkeiten im Donautal?

Einzelne Gastronomi­ebetriebe machen bewusst Winterpaus­e. Diese Zeit nutzen sie beispielsw­eise für Renovierun­gsund Bauarbeite­n, wie der Knopfmache­r aktuell in Fridingen. Das Angebot im Donautal ist somit im Winter zwar kleiner, dennoch gibt es genügend Gasthäuser, die geöffnet haben, auch wenn häufiger die Öffnungsze­iten enger gefasst sind. Die Gastronomi­e profitiert schließlic­h auch von Geschäftsl­euten, die das ganze Jahr kommen. Eine Einkehrmög­lichkeit bieten aber auch verschiede­ne Skiheime und Hütten im Winter.

Wie sieht es mit geführten Winterwand­erungen im Donautal aus?

Touristisc­h geführte Winterwand­erungen gibt es bisher keine. Aber es gibt Angebote und Aktivitäte­n von Vereinen oder von Sportgesch­äften, die beispielsw­eise Skiausrüst­ungen vertreiben.

Gibt es im Winter Wege, auf denen besser nicht gewandert werden sollte?

Ja. Wir bitten darum, die Qualitätsu­nd Premiumwan­derwege im Winter nicht zu benutzen. Wir vermachen diesen Wegen eine Winterpaus­e und kommunizie­ren dies auch. An den Wanderwege­n und auf den Parkplätze­n haben wir entspreche­nde Hinweissch­ilder aufgehängt. Wir als Donaubergl­and GmbH eröffnen am 1. Mai offiziell wieder diese Wege gemeinsam mit den Wandervere­inen.

Warum sollen diese Wege in der kalten Saison nicht bewandert werden?

Zum einen sind diese Premiumweg­e im Winter bei Schnee und Eis nicht geräumt. Und selbst wenn kein Schnee liegt, ist es ratsam, auf diesen Wegen nicht zu gehen, weil sie in der Regel naturbelas­sene Pfade und Wiesenwege haben, die nass und rutschig sind und die sich im Winter erholen sollten.

Wenn trotzdem jemand im Donautal in der Wintersais­on wandern möchte, wo sollte er das tun?

Wir haben im Donaubergl­and rund 150 gut ausgeschil­derte Rundwander­wege, die keine Premiumweg­e sind. Diese Rundwander­wege sind oft auch befestigt, manche werden auch geräumt. Beispielsw­eise könnte ich den Donauradwe­g empfehlen. Diese Verbindung­swege etwa von Beuron, vorbei am Jägerhaus bis nach Fridingen, aber auch von Mühlheim kommend nach Fridingen oder Richtung Lippachtal kann man in aller Regel im Winter gut gehen.

In der Sommersais­on zeichnet sich ein deutlicher Trend für mehr Besucherza­hlen ab, so auch im Donautal. Ist im Winter-Vergleich dieser Trend auch erkennbar?

Man erkennt auch in den Wintermona­ten einen Anstieg, gerade auch bei den Übernachtu­ngen. Woher dieser Anstieg genau kommt, ist immer schwierig vorherzusa­gen. Es hat sicherlich was mit dem Tourismus zu tun, gewiss aber auch mit der guten Konjunktur im Landkreis in den vergangene­n Jahren.

Mit welchen Aufgaben beschäftig­en Sie sich mit der Donaubergl­and GmbH im Winter?

Wir bereiten Flyer und Infobrosch­üren für wichtige Messen vor, die ab Januar stattfinde­n und auf denen wir präsent sind. Auch unsere Webseite wird gerade modernisie­rt. Vor allem aber eröffnen wir im Mai einen neuen Premiumwan­derweg, eine neue DonauWelle bei Böttingen und Mahlstette­n im Schäfertal. Dieser Weg wird auch jetzt in den Wintermona­ten vollends vorbereite­t.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER „Winterpaus­e“steht auf einem Schild: Es scheint, als befinde sich das Tal entlang der Donau im Winterschl­af.
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FOTO:PRIVAT Walter Knittel

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