Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Requiem von Weinrauch ist im Münster zu hören
Proben für Zwiefalter Konzert am 13. Oktober beginnen am Samstag – Chorerfahrene Sänger willkommen
ZWIEFALTEN (sz) - Schon seit 2005 erklingen wiederentdeckte Werke des Zwiefalter Klosterkomponisten Ernest Weinrauch (1730-1793) im Zwiefalter Münster. Dank der Forschungsund Konzerttätigkeit des Tübinger Prof. Dr. Sumski und der weitergehenden Forschungen von Dr. Torsten Augenstein ist das nach der Säkularisation in Vergessenheit geratene Werk von Weinrauch wieder für viele Freunde der klassischen Kirchenmusik ein Begriff.
Das nächste Konzert findet in diesem Jahr am 13. Oktober statt. Wieder steht eines der großen Werke von Weinrauch auf dem Programm: das „Requiem“. Es zeigt die große Meisterschaft des Paters Ernest Weinrauch, der kompositorisch durchaus auf der Höhe der Zeit war und in seiner Tonsprache mit Joseph und Michael Haydn vergleichbar ist.
Von Anfang an war der Blick der Initiatoren nicht nur auf die Musik von Ernest Weinrauch gerichtet, sondern auch auf das Musikschaffen in den anderen oberschwäbischen Klöstern. So etwa in der benachbarten Prämonstratenser-Reichsabtei (Ober)Marchtal. Hier wirkte Isfried Kayser (1712-1771), den der Zwiefalter Pater Ernest Weinrauch vermutlich gekannt hat. Auch Kayser war zu seiner Zeit ein bedeutender Komponist, dessen Werke eine weite Verbreitung gefunden haben. So wurden Abschriften von ihnen in Österreich, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei und Slowenien gefunden. Waren die bisherigen Konzerte ausschließlich Werken von Ernest Weinrauch gewidmet, so wird nun als Premiere von Isfried Kayser beim nächsten Konzert das „Offertorium de Beata Maria Virgine“erklingen.
Wie schon bei den bisherigen Konzerten wird der Zwiefalter Projektchor auch diesmal wieder von den begeisterten „Weinrauchistes“aus La Tessoualle verstärkt. Die Proben zu dieser nächsten Konzertsaison beginnen am heutigen Samstag, 12. Januar. Wie gewohnt finden diese Proben im kleinen Saal des Konventbaus statt. Sie beginnen um 10 Uhr und enden gegen 16 Uhr. Neue, chorerfahrene Sänger beim kommenden Projekt sind herzlich willkommen, vor allem für Tenor und Bass.