Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Sigrun Dinter übernimmt Amt ihres verstorbenen Mannes
Schwäbischer Albverein wählt eine neue Vorsitzende – Gauobmann wünscht sich wieder einen Wegewart
PFULLENDORF - Sigrun Dinter übernimmt die Leitung der aktuell 105 Mitglieder starken Ortsgruppe Pfullendorf im Schwäbischen Albverein. Nach dem Tod ihres Mannes, des bisherigen Vorsitzenden Hartmuth Dinter, im August war sie, so der stellvertretende Vorsitzende Heinrich Arndt, die Wunschkandidatin der verbliebenen Vorstandsmitglieder. „Sie war schon bisher stark in die Vereinsarbeit ihres Mannes eingebunden und kennt sich bestens aus“, sagte Arndt bei der Hauptversammlung am Freitag.
Heinrich Arndt hatte im August die Geschicke des Vereins gemeinsam mit der zweiten Stellvertreterin Marianne Nipp übernommen, wollte sich aber wegen seines sonstigen Engagements in örtlichen Vereinen nicht der Wahl zum Vorsitz stellen. Die Mitglieder honorierten Sigrun Dinters Bereitschaft, die Arbeit ihres Mannes fortzuführen, mit einem einstimmigen Votum. Die 56-Jährige bleibt zunächst bis zu den regulären Vorstandswahlen 2021 im Amt.
Kilometerzahl geht zurück
Vor dem Wahlprozedere erfuhren die Mitglieder von Heinrich Arndt und Schriftführer Herbert Kälberer, dass das abgelaufene Jahr mit 29 Veranstaltungen, darunter neben zahlreichen Wanderungen auch der Älblerball in der Fasnet, die Tunnelbegehung auf der Großbaustelle Stuttgart 21 oder die Wanderwoche in Bayern, sehr abwechslungsreich und bei den Teilnehmern geschätzt war. Ihr besonderer Dank galt den Wanderführern. „Ihre Mitarbeit mit den verschiedenen Unternehmungen gibt dem Verein seinen Sinn und Inhalt“, sagte Arndt. „Mit den gewanderten Kilometern lässt es allerdings nach“, sagte Herbert Kälberer mit Blick auf das Alter der Mitglieder.
Kassenwartin Monika Volk berichtete zwar von einem kleinen Minus in der Vereinskasse, hauptsächlich durch nicht ganz gedeckte Buskosten verursacht, konnte aber auf ein beruhigendes Rücklagenpolster verweisen. Naturschutzwart Rudolf Hübschle informierte über neue Nisthilfen, gefertigt von den Auszubildenden des Küchenherstellers Alno, die, gut gepflegt und im Winter mit Futter versehen, von den Vögeln rund um Pfullendorf angenommen werden. Als „wertvolle Arbeit“würdigte Heinrich Arndt das Engagement der Naturschützer im Verein.
Einen Wegewart gibt es bei der Pfullendorfer Ortsgruppe schon seit mehreren Jahren nicht mehr, wie Gerd Müller, Vorsitzender des Bodenseegaus mit Bedauern feststellte. „Ich bitte darum, dass auch in Pfullendorf wieder jemand nach dem rund 70 Kilometer langen Wanderwegenetz schaut“, sagte er. „Im Großen und Ganzen ist das Wegenetz ganz gut, aber man darf es nicht zu lange sich selbst überlassen.“
Einen Appell richtete Gerd Müller auch an die verschiedenen Ortsgruppen in der Region, die allesamt mit der Altersstruktur und fehlendem Nachwuchs zu kämpfen haben: „Es ist wichtig, das Kirchturmdenken aufzugeben und sich zusammen zu tun.“
Der neu gewählten Vorsitzenden blieb es am Ende der Versammlung vorbehalten, das Programm im Jahr 2019 mit ein- und mehrtägigen Wanderungen, einer Städtetour nach Wangen im Allgäu, dem Besuch der Bundesgartenschau in Heilbronn oder der Wanderwoche, die in diesem Jahr nach Bad Birnbach führt und noch am Abend ausgebucht war, vorzustellen.