Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Noch ein Schritt bis zur Fairtrade-Stadt
Was muss passieren, damit Sigmaringen zertifiziert wird?
SIGMARINGEN - Auf dem Weg zur Fairtradestadt ist Sigmaringen nun kurz vor dem Ziel: Noch in diesem Monat soll dem Stadtrat eine Beschlussfassung vorgelegt werden, die den noch nötigen, offiziellen Schritt besiegelt, vorausgesetzt, die Mehrheit der Ratsmitglieder stimmt am 30. Januar zu. Dann wird der Beschluss zusammen mit dem Antrag bei der Kampagne Fairtrade-Towns eingereicht. Im Dezember hatte sich eine siebenköpfige Lenkungsgruppe mit Bürgermeister Marcus Ehm getroffen.
Die Auflagen, die mit der Zertifizierung verbunden sind, sind zum Teil bereits erfüllt. Mit der Liebfrauenschule hat die Stadt bereits eine zertifizierte Fairtrade-Schule, mit Reformhaus, der Gärtnerei Mohnblume, die bereits fair gehandelte Blumen verkauft, dem Eine-Welt-Laden sowie Tchibo und Lidl, die je auch mehrere Fairtrade-Produkte im Sortiment haben, ist die Anzahl an Geschäften, die Fairtrade-Produkte anbieten, bereits erfüllt.
Darüberhinaus engangieren sich die Kirchengemeinden, allen voran die katholische Gemeinde, die sich mit einem ähnlichen Siegel den Fairtrade-Produkten verschrieben hat, in der Lenkungsgruppe.
Im Rathaus soll künftig nur noch fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt werden, desweiteren soll Gästen im Büro des Bürgermeisters noch ein weiteres Produkt, wie ein Saft oder Schokolade aus fairem Handel, angeboten werden. Von der Zertifizierung erhofft sich die Lenkungsgruppe Strahlkraft bis in die Bevölkerung, wie Gemeinderätin Silvia Bregenzer (Grüne) erklärt: „Wir erhoffen uns, damit Leute anzustecken und über ihr eigenes Konsumverhalten nachzudenken.
Mit der Zertifizierung allein ist es aber nicht getan“, sagt sie. Mit Aktionen wie einem „fairen Frühstück“auf dem Wochenmarkt oder Infovorträgen will man die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten.
Die Idee zur Zertifizierung sei vor drei Jahren im „grünen Freundeskreis“geboren worden, mit BUND und Kolpingsfamilie habe man Unterschriften von Befürwortern der Aktion gesammelt. Das Thema kam vor einigen Monaten abermals auf den Tisch. Dass Sigmaringen bald womöglich „Fairtrade-Town“ist, darauf könnte am Ortseingang hingewiesen werden, schlägt Bregenzer vor. Wenn es dann amtlich wird, soll es auch eine kleine Feier geben – „öffentlich: Wir wollen ja auf die Aktion aufmerksam machen.“
„Mit der Zertifizierung allein ist es nicht getan“,
sagt Gemeinderätin Silvia Bregenzer.
Weitere Informationen rund um die FairtradeTown-Zertifizierung gibt es im Internet unter www.fairtrade-towns.de/ fairtrade-towns