Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stadtwerke wollen 5,5 Millionen Euro investieren
In allen Bereichen stehen in diesem Jahr Maßnahmen an – Alle können wohl nicht umgesetzt werden
MENGEN - Auch, wenn Carmen Heine die Stadtwerke Mengen zum Jahreswechsel verlassen hat und der kaufmännische Bereich derzeit kommissarisch geführt wird, haben die Verantwortlichen sich für das Jahr
2019 viel vorgenommen. Laut Wirtschaftsplan, den der technische Leiter Tobias Weidlich zusammen mit Christoph Stiens, dem Geschäftsführer der Netzwerkstadt GmbH & Co. KG, der die Aufgaben von Heine übergangsweise übernommen hat, im Gemeinderat am Dienstag vorgestellt hat, sollen insgesamt 5,5 Millionen Euro investiert werden. Gleichzeitig werden Kredite in Höhe von
4,7 Millionen Euro benötigt. „Wir werden wohl kaum alle anvisierten Maßnahmen innerhalb eines Jahres auch umsetzen können“, sagte Tobias Weidlich. „Aber wir wollen vorbereitet sein und im Zweifel auch einmal ein anderes Projekt vorziehen können, wenn es irgendwo an einem Zuschuss hapert.“
Stromversorgung:
Die größte Investition ins Stromnetz wird die Verkabelung der Schillerstraße, der Friedrich-Silcher-Straße, der Bergstraße sowie des Gebiets um den Alten Fuchs und des Schweizer Wegs, des St.-Anna-Wegs und des Edelbrunnenwegs in Ennetach sein. „Hier hatte es Verzögerungen gegeben, weil wir die Ausschreibung für den Bereich Schillerstraße noch einmal auflösen mussten“, sagte Weidlich. Es sei aber nach wie vor dringend notwendig, die Dachständer durch Bodenkabel zu ersetzen. „Wenn es nicht anders geht, müssen wir sogar mit Provisorien arbeiten.“1,02 Millionen Euro sind im Bereich Strom eingeplant. Sukzessive sollen die Dachständer aus dem gesamten Stadtgebiet verschwinden. Die Mittel dafür würden nach und nach bereitgestellt werden.
Wasserversorgung:
Neben der Erneuerung verschiedener Wasserleitungen steht der Einbau einer Ultrafiltrationsanlage im Hochbehälter in Mengen an. Um die Versorgungssicherheit zu verbessern, wird eine zweite Anbindung für Blochingen an das Mengener Wassernetz geplant. In die Wasserversorgung werden 3,2 Millionen Euro investiert.
Breitband:
Gemeinsam mit der Breitbandversorgungsgesellschaft BLS wurde ein Plan für die Versorgung Mengens mit schnellem Internet aufgestellt. 500 000 Euro stehen dafür im Jahr 2019 bereit. Wo genau investiert wird, sagte Weidlich nicht.
Nahwärme:
Der größte Brocken im Bereich der Nahwärmeversorgung wird die Erneuerung des Blockheizkraftwerks sein, das die Ablachschule und die Bäder mit Wärme versorgt. „Es ist 2006 gebaut worden und hat das Ende seiner Lebensdauer jetzt erreicht“, sagte Tobias Weidlich. Hier sollen die Pläne bis zur Ausführungsreife vorangetrieben werden, eine Realisierung hänge von möglichen Zuschüssen ab. Eingeplant sind hier eine halbe Million Euro.
Bäder:
Laut Tobias Weidlich haben sich die Gemeinderäte in der Klausurtagung unter Ausschluss der Öffentlichkeit intensiv mit dem Thema Freibadsanierung befasst. Die Planungen würden voraussichtlich noch im ersten Halbjahr im Gemeinderat vorgestellt werden, mit einer Sanierung dann frühestens 2020 begonnen werden. In diesem Jahr wird das Freibad in Sigmaringen saniert, die Mengener erhoffen sich da gesteigerte Besucherzahlen. Als Planungsrate sind 100 000 Euro vorgesehen. Eingebaut werden soll auf jeden Fall eine Alarmierung für die Chlorgasanlage. Für das Hallenbad sind knapp 67 000 Euro vorgesehen. Der Löwenanteil fließt dabei in den Außenbereich der Sauna, der einen neuen Bodenbelag und eine Überdachung bekommen soll.