Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Machtkampf in Venezuala
WASHINGTON (AFP) - In Venezuela überstürzen sich die Ereignisse. Der Oppositionsführer und Präsident des von der Staatsführung entmachteten Parlaments, Juan Guaidó, erklärte sich zum Interimspräsidenten des Landes. US-Präsident Donald Trump und die von Washington dominierte Organisation amerikanischer Staaten (OAS) erkannten Guaidó umgehend an. Zuvor waren landesweit Zehntausende Gegner und Anhänger von Präsident Nicolás Maduro auf die Straße gegangen.
BERLIN (KNA) - Die Rückzugsankündigung der deutschen Fregatte aus der EU-Mission Sophia hat am Mittwoch eine erneute Debatte um die Seenotrettung im Mittelmeer befeuert. Deutschland habe den Einsatz seines Schiffes „vorerst ausgesetzt“, wie ein Sprecher der Bundesverteidigungsministerin in Berlin erklärte. Personell beteilige sich Deutschland aber weiter an der Mission. Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin bezeichnete den Rückzug des Schiffes als „Eingeständnis eines vollständigen Scheiterns“. „Solange Italien die Häfen nicht zugemacht hat, hat die Mission Zehntausende Menschen gerettet“, sagte Trittin.
Italiens Innenminister Matteo Salvini forderte Änderungen an der EUMission Sophia. Die Mission gebe es nur, weil sämtliche geretteten Bootsmigranten ausschließlich nach Italien gebracht würden, sagte er dem italienischen Radiosender „Rai1“. „Entweder es ändern sich die Regeln, oder es endet die Mission“, so Salvini.