Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Meist unseriös
Zum Artikel „Tempolimit macht Autobahnen sicherer“(22.1.):
Jetzt geht die ewige Schlacht um Deutungshoheit, Menschenverstand und bessere Argumente pro und kontra Raserei auf deutschen Straßen wieder einmal in eine neue Runde. Argumentiert wird meist unseriös. Dazu zähle ich auch die Aussagen, dass die Großhirnrinde abschalte und so eine Art Hypnose einsetze; schon die Vorstellung, aus Langeweile bei Tempo 130 zum Handy zu greifen, ist bei der heutigen Verkehrsdichte schon recht abenteuerlich.
Dabei wäre es aber doch ganz einfach: Tempo 130 für zwei Jahre versuchsweise mit wissenschaftlicher Auswertung auf Unfallzahlen, Tote und Verletzte sowie verlorener Stunden im Stau und eventuell noch Energieverbrauch. Danach gibt es zwei mögliche Ergebnisse und hoffentlich ein Thema weniger zum Streiten: Entweder die Befürworter haben Recht, dass in der Gesamtheit weniger im Stau gestanden wird und alle durchschnittlich schneller ankommen und wir weniger Schwerverletzte und Tote zu beklagen haben, oder die Gegner haben Recht, dass es nichts bringt (was ich persönlich zwar nicht wahrscheinlich halte, aber ich hätte dann kein Problem, ein fehlendes Tempolimit zu akzeptieren). Nach dem bisherigen Verlauf der Geschichte und dem Einfluss der Autolobby in Deutschland bin ich diesbezüglich aber eher pessimistisch, auch wenn alle Länder um uns herum zu anderen Ergebnissen gekommen sind.
Dr. Matthias Georgi, Lindau
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