Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Boos-Gebäude: Stadt nimmt Stellung zu Verzögerung
Stadtbaumeister Thomas Exler: Kein Krankheitsfall, sondern Auseinandersetzung um Brandschutz ist Ursache
SIGMARINGEN - Stellung zum Stillstand beim Umbau des ehemaligen Boos-Gebäudes hat die Gemeindeverwaltung bei der Sitzung des Ausschusses für Bau und Planung am Mittwoch genommen. Die Stadt weist jedwede Veranwortung für die Verzögerungen bei dem Wohnbauprojekt in der Antonstraße von sich. Wie die „Schwäbische Zeitung“berichtete, herrscht schon seit Monaten Stillstand auf der Baustelle, obwohl die Umbauarbeiten schon längst in vollem Gange sein sollten.
„Das Problem liegt nicht bei uns“, erklärte Bürgermeister Marcus Ehm, „die Baugenehmigung liegt vor“, im Prinzip könne Investor Ahmed Ertekin jetzt anfangen, fügte er hinzu. „Nein, die Baugenehmigung liegt nicht vor“, korrigierte Stadtbaumeister Thomas Exler. Es sei jedoch richtig, dass nicht etwaige Krankheitsausfälle beim Bauamt für die Verzögerungen gesorgt hätten, führte Exler aus. Dass es zu Verzögerungen gekommen sei, sei allein auf die Auseinandersetzung des Bauherrn mit der Behörde wegen des geänderten Brandschutzes zurückzuführen.
Zum Beleg des „regen Austauschs“, der zwischen Behörde und Investor stattgefunden habe, legte er eine lange Liste mit amtlichen Daten zu dem Projekt vor: Demzufolge stand bereits am 7. September 2018 fest, dass wegen der Aufstockung des Gebäudes im Dachgeschoss der Bestandsschutz bei den Brandauflagen keine Rolle spiele. „Das wollte uns der Investor allerdings erst einmal nicht glauben“, erklärte Exler.
Erst im Oktober sei ein unvollständiges Baugesuch im vereinfachten Verfahren beim Bauamt eingegangen, woraufhin man dem Investor eine Absage erteilte. Am 6. November habe er der Stadt schließlich ein vollständiges Brandschutzkonzept vorgelegt, weshalb die Genehmigungsfrist nun bis zum 6. Februar laufe. „Innerhalb dieses Zeitraums muss das Bauamt über die Genehmigung entscheiden“, sagte Exler.