Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Glasfaser für Strandbad ist Rat zu teuer

Gemeindera­t diskutiert über die hohen Kosten – Funkverbin­dung könnte die Lösung sein

- Von Mandy Streich

KRAUCHENWI­ES - Im Gemeindera­t Krauchenwi­es ist es am Dienstagab­end zur Diskussion wegen eines geplanten Glasfasera­nschlusses für das Strandbad gekommen. Die Gemeinde möchte das Strandbad für junge Menschen attraktive­r machen, dem Gemeindera­t wiederum missfielen die hohen geplanten Kosten in Höhe von 18 500 Euro. Die Sitzung wurde vertagt.

Die Besucher des Strandbads Krauchenwi­es haben bisher keinen vernünftig­en Zugang ins Internet. In der Vergangenh­eit verursacht­e der derzeitige Telefonans­chluss Störungen, die teilweise auch zu mehrtägige­n Ausfällen führten. Dabei handelt es sich noch um sogenannte Kupferleit­ungen. Durch die neue Glasfasera­nbindung der Firma Steidle würde sich die Installati­onsstrecke zum Strandbad erheblich verkürzen. Im Zufahrtsbe­reich des Strandbads wurde außerdem im Rahmen des Stromansch­lusses des Betriebsge­bäudes der Erdgas Südwest ein Lehrrohr für eine spätere Glasfaserv­erbindung mitgelegt.

Arbeiten würden hohe Kosten verursache­n

Trotzdem will die Telekom für die Tiefbau- und Kabelverle­gearbeiten sowie die notwendige technische Einrichtun­g und Montage, insgesamt circa 18 500 Euro in Rechnung stellen. Zu viel für einen einzigen Anschluss, darin ist sich der Gemeindera­t einig.

Gemeindera­tsmitglied Thomas Störk sagte, dass dieser Betrag für einen Anschluss einfach zu viel sei, was Zustimmung bei einigen anderen Gemeindera­tsmitglied­ern hervorrief. Bürgermeis­ter Jochen Spieß entgegnete daraufhin, dass es nicht nur die Möglichkei­t eines Anschlusse­s gebe, sondern auch WLANSpots, in die sich die Besucher möglicherw­eise einwählen können. „Das haben wir so aber bisher noch nicht angedacht, weshalb noch nichts konkretes dazu vorliegt. Unser Ziel ist es auf jeden Fall, junge Menschen mit dieser Maßnahme ins Strandbad zu bringen“, sagte Spieß.

Funkverbin­dungen sollen erst geprüft werden

Eric Stolz vom Gemeindera­t brachte sich daraufhin mit dem Vorschlag ein, zuerst einmal die Funkverbin­dungen zu überprüfen. „Eventuell kann man das Problem auch mit LTE lösen. Fakt ist auf jeden Fall, dass die Gemeinde nichts für das WLAN verlangen kann, weil man inzwischen überall freies WLAN bekommt“, sagt er. Im weiteren Verlauf der Sitzung machte Stolz außerdem auf ein Projekt „WiFi4EU“der Europäisch­en Union (EU) aufmerksam, bei dem sich Gemeinden mit einem Antrag auf freies WLAN in öffentlich­en Räumen, wie beispielsw­eise in Parks, Plätzen oder öffentlich­en Gebäuden bei der EU bewerben können. Wenn die Gemeinde für diesen sogenannte­n Gutschein ausgewählt wird, bekommt sie einen Zuschuss in Höhe von 15 000 Euro. Bürgermeis­ter Spieß zeigte sich offen für diesen Vorschlag und sicherte zu, sich über die unterschie­dlichen Möglichkei­ten zu informiere­n.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Die Krauchenwi­eser Gemeinderä­te finden einen Glasfasera­nschluss für das Strandbad zu teuer.

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