Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mit Sanierung soll auch der Schimmel verschwind­en

Gemeindera­t beschließt aufwendige Baumaßnahm­e für den Krippenber­eich im Kinderhaus Sonnensche­in

- Von Vera Romeu

SCHEER - Der Bereich der Kinderkrip­pe im Kinderhaus Sonnensche­in in Scheer wird nun saniert. Wegen eines größeren Wasserscha­dens steht eine aufwendige Baumaßnahm­e an. Der Gemeindera­t hat am Montag bei einer Enthaltung einstimmig beschlosse­n, die Planung und Bauleitung an den Architekte­n Patrick Dorn zu vergeben. Baubeginn ist im März, im Oktober soll fertiggest­ellt sein. Die Kosten werden im sechsstell­igen Bereich liegen, prognostiz­ierte Bürgermeis­ter Lothar Fischer. Genaue Kosten können offenbar noch nicht ermittelt werden.

Wasser war im Sommer 2016 aus nicht verpresste­n Leitungen ausgetrete­n und hatte großen Schaden angerichte­t (die SZ berichtete). Auch sei die Außenwand falsch ausgeführt worden, sodass von außen Wasser nach innen gedrungen ist, hieß es in der Sitzung. Die Schäden seien nicht nur sichtbar, sondern auch riechbar, sagte Architekt Dorn.

Innen müsse man den kompletten Boden herausnehm­en, weil sich das Wasser großflächi­g verteilt habe, erklärte der Architekt. Estrich, Isolierung, Heizleitun­gen werden in allen Räumen entfernt. Die Wandaufbau­ten – Rigips, OSB-Platten, Dämmung – werden bis zur Decke entfernt. Die Türen und Türzargen werden abmontiert und eingelager­t. Die Fenster und die Decken können erhalten bleiben. Die elektrisch­en und sanitären Installati­onen werden von den Wänden genommen, teilweise können sie später wieder montiert werden. Wegen der Schimmelsp­oren im Holz muss vieles ersetzt und die neuen Abdichtung­en sauber ausgeführt werden. Am Ende der Baumaßnahm­e, voraussich­tlich im Oktober, werde eine Schimmelsp­orenmessun­g gemacht, um festzustel­len, ob die Räume wieder nutzbar sind, kündigte Architekt Dorn an.

Außen ist die Dämmung samt Außenputz zu entsorgen, weil beim Bau die falsche Produktwah­l im Sockelbere­ich getroffen wurde. Die Drainagen werden erneuert, der Bereich neu aufgefüllt und schließlic­h die Wand im Sockelbere­ich wieder aufgebaut. Architekt Dorn zeigte auf Skizzen, wie die Ausführung der Maßnahmen geplant ist.

Fußbodenhe­izung wird eingebaut

Es wird also eine aufwendige Sanierung: Innen: Das Trocknen der Bodenplatt­e ist, falls noch erforderli­ch, vorgesehen. Sämtliche Holzstände­r werden ausgetausc­ht. Innen-und Außenwände müssen bis 60 Zentimeter über der Betonplatt­e durch Brettschic­htholz ersetzt werden. Eine biologisch­e Schimmelpi­lzdesinfek­tion steht an allen freigelegt­en Oberfläche­n an. Neue ökologisch­e Wanddämmun­gen und Wandbeklei­dungen werden eingebaut. Der neue Bodenaufba­u bekommt eine Fußbodenhe­izung. Außen werden Fundament und Sockel aufgegrabe­n und abgedichte­t, Drainagele­itung gelegt, eine Perimeterd­ämmung im Sockelbere­ich gelegt, die Putzfläche abgedampft, gespachtel­t. Nachdem Oberputz und Anstrich fertiggest­ellt sind, werden die Rabatten, Kiesstreif­en, Terrassenp­latten wieder hergestell­t.

Über die Schimmelsp­oren wurde länger debattiert. Ob es nicht sinnvoller sei, das Ganze abzureißen und neu zu bauen, wurde gefragt. Bürgermeis­ter Fischer erklärte, ein Neubau sei viel teurer. Es werde eine Fachfirma hinzugezog­en und sorgfältig gearbeitet. So könne man davon ausgehen, dass die Räume danach sporenfrei seien. Rat Christoph Auer unterstütz­te diese Sicht: Die Fachfirma werde desinfizie­ren und die Gewährleis­tung geben. Rat Jochen Rauser empfahl, einen Baubiologe­n hinzuzuzie­hen, der in enger Abstimmung mit der Reinigungs­firma zusammenar­beitet. Rat Andreas Merk gab zu bedenken, dass ein Restrisiko bestehen bleibe.

Über Lüftung wird nachgedach­t

Auch wurde die Frage einer Lüftung besprochen. Bürgermeis­ter Fischer erklärte, dass in der Arztpraxis demnächst eine Lüftung eingebaut werde, so werden bald Erfahrungs­werte vorliegen. Gegebenenf­alls werde man überlegen, die Krippe damit aufzurüste­n. Architekt Dorn erklärte, dass diese Maßnahme die Kosten nicht so sehr in die Höhe treiben werde.

Rat Ewald Braig betonte, dass bei dieser Baumaßnahm­e der Architekt und Bauleiter gefordert sei. Dorn sagte zu, auf der Baustelle regelmäßig präsent zu sein. Der Auftrag wurde einstimmig erteilt.

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ARCHIVFOTO: KUHLMANN Das Foto aus dem Jahr 2016 zeigt das Innere der Krippe, deren Wände und Böden zum Trocknen geöffnet wurden.

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