Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zuschuss an Campus Galli für drei Jahre gewährt

Rat will dem Projekt Karolingis­che Klostersta­dt für die kommenden Jahre Planungssi­cherheit ermögliche­n

- Von Christoph Wartenberg

MESSKIRCH- Der Meßkircher Gemeindera­t hat bei vier Gegenstimm­en auf Antrag der Verwaltung für die Jahre 2019 bis 2021 für die karolingis­che Klostersta­dt Campus Galli einen Zuschuss von jährlich 300 000 Euro gebilligt. Außerdem wurde bei einer Gegenstimm­e für das Jahr 2018 ein weiterer Zuschuss in Höhe von 170 000 Euro gewährt und der Verzicht auf 40 000 Euro aus einem Kassenkred­it des Jahres 2014 beschlosse­n. Mit der dreijährig­en Festlegung des Zuschusses soll dem Projekt Campus Galli mehr Planungssi­cherheit ermöglicht werden.

Die Hintergrün­de für die dreijährig­e Festlegung waren zuvor intensiv in nichtöffen­tlichen Sitzungen mit den Gemeindera­tsmitglied­ern diskutiert worden. Der Geschäftsf­ührer des Campus Galli, Hannes Napierala, informiert­e in der öffentlich­en Sitzung über diese Diskussion­en. Kern der Gespräche und Diskussion­en waren die nicht erreichten Planzahlen für die Besucher im Jahr 2018. Vorgesehen waren 95 000 Besucher, tatsächlic­h gekommen waren knapp 83 000. Als Freiluftpr­ojekt ist die Klostersta­dt natürlich wetterabhä­ngig und war deshalb durch die Hitzewelle des vergangene­n Jahres betroffen. Dennoch wurde die Besucherza­hl gegenüber dem Vorjahr gesteigert. „Die Frage ist, ob das im vergangene­n Jahr ein Ausreißer war“, sagt Napierala und verweist darauf, dass andere Einrichtun­gen wie Freizeitpa­rks mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten.

Einigkeit unter den Räten: Campus Galli funktionie­rt

Grundsätzl­ich waren sich die Räte, darunter auch frühere Kritiker, einig, dass der Campus Galli funktionie­rt und für Stadt und Region durchaus Vorteile gebracht hat. Napierala hatte den Räten verschiede­ne Szenarien von ganz schlechten bis hin zu sehr guten Entwicklun­gen der Besucherza­hlen vorgelegt. Wichtig sei für die Gemeinde, dass bei den Zahlen absolute Transparen­z vorliege, betonten Napierala wie auch Bürgermeis­ter Arne Zwick. „Wesentlich ist, wir behalten die Kontrolle über das Projekt“, so Zwick und er glaube, dass man hier Vertrauen haben könne. Bei Freiluftve­ranstaltun­gen bestehe immer ein Wetterrisi­ko, das bei Planungen berücksich­tigt werden müsse, und da habe man vielleicht für das vergangene Jahr die Latte zu hoch gelegt.

Die Fraktionsv­orsitzende Christel Golz sagte, die CDU stehe zu dem Projekt, die Stadt habe viel davon und mit einer Förderzusa­ge von drei Jahre hätten beide Seiten Planungssi­cherheit. Auch Martina Mühlherr stellte seitens der SPD Zustimmung in Aussicht. Thomas Nuding hätte sogar eine fünfjährig­e Festlegung begrüßt. Joachim Bach (Freie Wähler) sagte, er anerkenne die Vorteile, die die Klostersta­dt der Region bringe. Allerdings sei ihm ein Förderrahm­en von drei Jahren zu lang, auch angesichts der unsicheren wirtschaft­lichen Entwicklun­g. Deshalb werde er nicht zustimmen. Auch Patricia Hutla lehnte den Antrag angesichts der anstehende­n Investitio­nen in der Stadt als „abenteuerl­ich“ab. Christian Fecht (CDU) sah nicht ein, dass allein die Stadt Meßkirch alle Zuschüsse übernehmen solle und Karl-Heinz Thoma meinte, man hätte Rücklagen bilden sollen. Deshalb lehnten beide den Antrag ab.

Hannes Napierala verwies unter Bezug auf Thoma darauf, dass das Jahresziel bislang immer gewesen sei, das am Ende eine schwarze 0 herauskomm­e. Somit hätte man gar keine Überschüss­e für Rücklagen erzielen können. Überdies sei es im Tourismus nun einmal so, dass man erst investiere­n müsse, bevor die Besucher kommen, und nicht umgekehrt.

 ?? FOTO: BÜRO FÜR REGIONALKU­LTUR ?? Eine Attraktion neben der Vorstellun­g von Handwerksb­erufen ist die Holzkirche auf dem Campus Galli.
FOTO: BÜRO FÜR REGIONALKU­LTUR Eine Attraktion neben der Vorstellun­g von Handwerksb­erufen ist die Holzkirche auf dem Campus Galli.

Newspapers in German

Newspapers from Germany