Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ende 2019 sollen sich die Windräder drehen

Uhl Windkraft beginnt im Frühjahr mit den Tiefbauarb­eiten auf dem Schellenbe­rg

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Bereits in diesem Frühjahr wird die Uhl Windkraft Projektier­ung aus Ellwangen mit den Tiefbauarb­eiten für die drei geplanten Windenergi­eanlagen auf dem Schellenbe­rg bei Steinbronn­en beginnen. Das hat das Ellwanger Unternehme­n am Dienstag in einer Presserklä­rung mitgeteilt. „Wir haben jetzt die Sicherheit und Bestätigun­g, die wir brauchen“, sagte Projektlei­ter Dr. Matthias Pavel nach der Entscheidu­ng des Regierungs­präsidiums Tübingen. Die Behörde hatte die Genehmigun­g zur Errichtung und zum Betrieb der Windenergi­eanlagen durch das Landratsam­t Sigmaringe­n bestätigt und den Widerspruc­h eines Anwohners abgewiesen.

Mit dem Windpark Bad Saulgau geht es inzwischen offenbar Schlag auf Schlag. „Die Anlagen sollen im November oder Dezember 2019 in Betrieb genommen werden“, schreibt Uhl Windkraft. Ausschlagg­ebend für weitere konkrete Umsetzungs­schritte war der Zuschlag der Bundesnetz­agentur im August vergangene­n Jahres. „In der Folge konnten wir die Projektfin­anzierung mit unserer Bank finalisier­en und den Liefervert­rag mit der Firma Vestas abschließe­n“, wird Dr. Matthias Pavel in der Pressemitt­eilung zitiert. Das Investitio­nsvolumen für das Gesamtproj­ekt liegt nach den Angaben des Projektlei­ters bei rund 18 Millionen Euro.

Die Windenergi­eanlagen werden vom Hersteller Vestas mit Sitz im dänischen Aarhus geliefert. Es handelt sich um Anlagen vom Typ V 136. Die Nabe der Windenergi­eanlagen befindet sich auf einer Höhe von 149 Metern, der Rotor hat einen Durchmesse­r von 136 Metern. Die Rotorspitz­en drehen sich damit bis auf eine Höhe von 217 Metern. Laut Werbevideo von Vestas sind diese Anlagen speziell für Regionen mit wenig Wind („Low Wind“) ausgelegt. Uhl Windkraft hat in Baden-Württember­g bislang 18 dieser Anlagen errichtet und betreibt diese selbst. „Derzeit steht für Bad Saulgau noch nicht fest, ob wir die Anlagen selbst betreiben“, sagt der Projektlei­ter im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Auch die Variante, dass der Betrieb von einem anderen Unternehme­n übernommen werde, sei möglich.

Erdkabel wird verlegt

Im Frühjahr will die Firma die entspreche­nden Flächen für die Montage und die Großkräne herrichten. Für die drei Meter tiefen Fundamente mit einem Durchmesse­r von 29 Metern werden die Baugruben ausgehoben. Das Unternehme­n hat die Bäume auf diesen Flächen bereits vor zwei Jahren fällen lassen.

Der Strom aus den Anlagen soll in Bondorf ins 20 KV-Mittelspan­nungsnetz der Netze BW, einer Tochter des Energiever­sorgers EnBW, eingespeis­t werden. Dafür ist die Verlegung eines Erdkabels notwendig. „Es wird keine Überlandle­itung geben“, so Pavel.

Ob der Verein „Zukunft Natur“, in dem sich die Gegner des Projekts organisier­t haben, nun weitere gerichtlic­he Schritte gegen die Genehmigun­g der Anlagen unternehme­n wird, ist für Uhl nicht mehr relevant. Nun habe nach dem Landratsam­t Sigmaringe­n und dem Verwaltung­sgerichtsh­of auch das Regierungs­präsidium Tübingen den „Windpark Bad Saulgau ausführlic­h geprüft und ebenfalls festgestel­lt, dass die rechtliche­n Vorgang vollumfäng­lich eingehalte­n werden“, schreibt das Unternehme­n in der Pressemitt­eilung. Man werde mit dem Windpark Bad Saulgau „einen Beitrag zu Energiewen­de und zur Reduktion von Kohlendiox­id-Emissionen in der Region leisten.“

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FOTO: UHL Solche Windenergi­eanlagen der Firma Vestas wird es in ähnlicher Form bei Steinbronn­en geben.

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