Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kreis-CDU stimmt sich auf das Wahljahr 2019 ein

Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch nimmt die Stärkung des ländlichen Raumes in den Fokus

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KREIS SIGMARINGE­N (sz) - In der voll besetzten Aula der Alten Schule in Sigmaringe­n haben die Christdemo­kraten des Kreises ihren diesjährig­en Neujahrsem­pfang abgehalten. Auf Einladung ihres Kreisvorsi­tzenden Klaus Burger folgten die Gäste den Ausführung­en der Gastredner­in Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekr­etärin im Ministeriu­m für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz, und stimmten sich auf das Jahr der Europaund Kommunalwa­hl ein. In seiner Begrüßungs­ansprache hob Klaus Burger die Bedeutung des Ehrenamtes hervor und dankte allen, die sich in ihrer Freizeit engagieren.

„Für sie ist dieser Neujahrsem­pfang gedacht“, so Burger, „denn ohne sie würde unsere Gesellscha­ft nicht funktionie­ren.“Burger rief die Anwesenden mit dem Buchtitel von Walter Wüllenwebe­r für das neue Jahr zur Zuversicht auf: „Es steht nicht gut um die Menschheit, aber besser als jemals zuvor.“Angesichts der Aktivitäte­n am rechten Rand in vielen Ländern werde 2019 ein Jahr der Herausford­erungen. „Was wir brauchen ist wieder ein stärkerer Zusammenha­lt“, so der Landtagsab­geordnete. Mit Stolz dürfe er auch auf den jahrelange­n persönlich­en Einsatz für ein Keltenkonz­ept zurückblic­ken. Mit dem Keltenmuse­um Heuneburg in Herberting­en sei nun ein richtiges Leuchtturm­projekt für die gesamt Region entstanden, in das das Land Millionen investiere­n werde.

Ländliche Räume vital halten

In ihrem Vortrag ging Friedlinde Gurr-Hirsch auf das Thema „Zukunftsfä­hige ländliche Räume“ein. Gerade die ländlichen Räume müssten vital gehalten werden. Dies sei aber kein Selbstläuf­er. Deshalb habe das Land spezielle Programme entwickelt, um gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse in Stadt und Land zu schaffen. Fast 16 Milliarden Euro fließen über die nächsten Jahre vom Land an die Kommunen. Die europäisch­e Politik sei auf die Metropolen fixiert, deshalb sei es wichtig, einen Ausgleich zu haben. „Der ländliche Raum ist und bleibt das Rückgrat der Städte“, so die Staatsmini­sterin. Zielsetzun­g sei es, Wohnraum zu schaffen und junge Familien in den Dörfern zu halten.

Ein Grundpfeil­er für die Stärkung der ländlichen Gebiete sei das im Jahr 1995 eingeführt­e Entwicklun­gsprogramm ländlicher Raum (ELR). Mit diesem Programm würden beispielsw­eise die medizinisc­he Grundverso­rgung, Arztansied­lung, Infrastruk­turmaßnahm­en oder die Wirtschaft durch Zuschüsse für Unternehme­r, um Arbeitsplä­tze zu schaffen, unterstütz­t.

Die verantwort­lichen Ministerie­n und auch ihres müssten sich verstärkt mit den Zukunftsth­emen Pflege und Gesundheit beschäftig­en. So seien zusätzlich 150 Studienplä­tze für Landärzte geschaffen worden, an denen sich das Land über Stipendien und mit einem zugeschnit­tenen Verbundstu­dium beteilige. Daher habe das Land in einem Modellproj­ekt sechs Genossensc­haften mitgegründ­et, wo mehrere Ärzte eine Praxis teilen. Zudem müsse in Schulen, Mobilität und Fachkräfte investiert werden, um ländliche Regionen für Ärzte attraktiv zu machen. „Vor allem aber braucht es Akteure, die den ländlichen Raum mitgestalt­en und Ideen einbringen“, sagte GurrHirsch und appelliert­e, sich bei der Kommunalwa­hl als Kandidat zur Verfügung zu stellen. Mit mehr als 50 Prozent an Ehrenamtli­chen sei Baden-Württember­g überdurchs­chnittlich gut gerüstet, sich auf die Herausford­erungen einzustell­en.

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FOTO: PR Klaus Burger (Vierter von rechts) begrüßt Friedlinde Gurr-Hirsch (Siebte von rechts) als Rednerin beim Empfang der CDU.

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