Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Strobels Botschaft aus der Klinik: „Ich bin sprachlos“
KÖLN (dpa/SID) - Der verletzte Handball-Nationalspieler Martin Strobel hat sich aus dem Krankenhaus gemeldet und für die Unterstützung nach seinem WM-Aus bedankt. „Ich bin sprachlos über die vielen Nachrichten und Genesungswünsche“, schrieb der 32-Jährige unter einem Foto von sich im Bett auf Instagram. „Danke #Berlin und #Köln, dass ich das mit diesem TEAM erleben durfte. Der Weg ist noch nicht zu Ende Männer!“Der Spielmacher aus Balingen hatte sich beim 22:21-Sieg gegen Kroatien das Kreuzband und das Innenband im linken Knie gerissen. Die Operation sei gut verlaufen, teilte der behandelnde Kniespezialist Jörg Richter von der Orthopädischen Klinik in Markgröningen (Landkreis Ludwigsburg) mit. „Da neben dem Kreuzband weitere Strukturen im Kniegelenk betroffen sind, wird die Rehabilitation etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Richter weiter. „Jetzt heißt es, sich Zeit für die Reha zu nehmen und die Ratschläge der Ärzte zu befolgen“, sagte Strobel und bezifferte seine Ausfallzeit auf sechs bis acht Monate. Der Weg zurück aufs Parkett habe für ihn „höchste Priorität“.
Vor dem letzten Hauptrundenspiel gegen Spanien trugen DHB-Vizepräsident Bob Hanning und andere Mitglieder des Stabs Strobel zu Ehren Trikots des Verletzten.
Sein Schicksal meistert er auf bewundernswerte Art. Selbst im Krankenbett strahlt der 32-Jährige jene Ruhe aus, die ihn auf dem Parkett auszeichnet. Sein Verein HBW Balingen-Weilstetten ist aktueller Tabellenführer der zweiten HandballBundesliga und wird nun ohne den Verletzten um den Aufstieg kämpfen müssen.
Das abrupte Ende seines ganz persönlichen WM-Märchens hat Strobel akzeptiert. „Sport kann unglaublich schöne, aber auch extrem harte und traurige Momente haben“, sagt er. Ob er jemals wieder für die Nationalmannschaft auflaufen wird, ließ Strobel offen. „Darüber mache ich mir noch keine Gedanken“, sagte der Rückraumspieler, der sich sogar schon im Krankenwagen über die aktuellen Entwicklungen seines Teams holte. „Ich fiebere natürlich mit. Ich habe im Krankenwagen schon, als wir von der Arena in Richtung Krankenhaus gefahren sind, versucht, im Livestream alles mitzuverfolgen – bis dann alle Untersuchungen durch waren. Habe aufs Handy gebannt geschaut”, so Strobel bei SWR3.