Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kaum Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
Angesichts der seit Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise in Venezuela spielen die Wirtschaftsbeziehungen für Deutschland kaum noch eine Rolle. Der Zusammenbruch der Wirtschaft in dem lateinamerikanischen Land hat zu einem starken Rückgang der deutschen Exporte geführt. Die ebenfalls geringen Einfuhren aus Venezuela werden durch Rohöl dominiert.
In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres fielen die Ausfuhren aus Deutschland um 28 Prozent auf 120 Millionen Euro. Nach Venezuela gehen damit nur knapp 0,1 Prozent der deutschen Gesamtausfuhren. Bereits im Gesamtjahr 2017 waren sie um 31 Prozent eingebrochen. Die Einfuhren aus Venezuela legten hingegen zuletzt zu. Sie stiegen in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres um 24 Prozent auf 289 Millionen Euro. Allerdings ist auch dies ein zu vernachlässigender Wert.
Deutschland importiert aus Venezuela vor allem Erdöl und Erdölerzeugnisse. Diese machten im Jahr 2017 über 60 Prozent der Importe aus. Hinzu kamen noch Einfuhren von Eisen und Stahl sowie Lebensmittel.
Als Investitionsstandort ist Venezuela für deutsche Unternehmen uninteressant. Die Wirtschaftskrise, hohe Kriminalität, Währungsverfall und Rechtsunsicherheit erschweren die Geschäfte. Private deutsche Unternehmen wurden von der sozialistischen Regierung enteignet. Die Zahl der deutschen Unternehmen ging daher deutlich zurück.
Laut Weltbank sind die Geschäftsbedingungen für Unternehmen in kaum einem Land der Welt so schlecht wie in Venezuela. ( dpa)