Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gemeinde will für die mageren Jahre vorsorgen
Sigmaringendorfer Haushalt sieht Investitionen in Infrastruktur vor – Doppik macht keine Probleme
SIGMARINGENDORF - In seiner jüngsten Sitzung hat der Sigmaringendorfer Gemeinderat die Haushaltsplanung für 2019 diskutiert. Insgesamt ist die Lage gut – die Gemeinde bleibt vorraussichtlich bis 2021 ohne Schulden und auch die Nachwehen der Doppikeinführung halten sich in Grenzen.
Bürgermeister Philip Schwaiger und Kämmerer Hartmut Diesch erläuterten die Haushaltsplanung. Demzufolge rechnet die Gemeindeverwaltung von Sigmaringendorf für 2019 mit ordentlichen Erträgen in Höhe von rund 9 Millionen Euro, davon kommen 6,21 Millionen Euro aus Steuern, wovon die Gemeinde wiederum mit 2,82 Millionen Euro Gewerbesteuern und 2,24 Millionen Euro Einkommensteuern rechnet. Trotz der guten wirtschaftlichen Lage der Gemeinde liegt das vorläufige Ergebnis bei minus 262 500 Euro. Der Grund für das Negativergebnis liege lediglich in Abschreibungen, erklärte Diesch.
„Wir haben sechs Millionen Euro an Steuereinnnahmen, drei Millionen müssen wir abdrücken, bloß weil wir gut sind!“, beklagte Gemeinderat Claus Baier in Bezug auf die Umlagen für Land und Kreis. „Das ist richtig“, gab Kämmerer Diesch zur Antwort, „von einem Euro Gewerbesteuer bleiben uns grob gerechnet 25 Cent zur eigenen Verwendung übrig.“„Seien wir doch froh, dass wir aufgrund der guten Wirtschaftslage so viel abgeben können“, entgegnete darauf Jürgen Ott, „es könnte auch umgekehrt sein“. Bürgermeister Schwaiger nutzte die Gelegenheit, um auf die langfristige Finanzplanung der Gemeinde einzugehen. „Wir nutzen die guten Jahre, um Wohnraum zu schaffen und die In- frastruktur zu erneuern“, erklärte er. Dazu gehörten auch verschiedene Maßnahmen im Tiefbau, wie die sukzessive Erneuerung des Wasserleitungs- und Kanalsystems. „Das sind zwar für die Öffentlichkeit unsichtbare, aber wichtige Investitionen“, sagte Schwaiger.
Im Jahr 2021, so der Bürgermeister, werde die Gemeinde erstmals nach zehn Jahren wieder einen Kredit aufnehmen müssen. „Aber keine Sorge, das Geld bekommen wir wie- der“, beruhigte er die Räte, „das fließt in die Erschließung des Baugebiets Sturren 3“.
In Bezug auf die Umstellung auf die Doppik zeigten sich Schwaiger und Diesch zufrieden und auch den Gemeinderäten macht die neue Haushaltsrechnung dank Schulung keine Schwierigkeiten. Kritische Töne wurden nur in Bezug auf die Landesregierung laut, die sich von der Umstellung auf Doppik wieder verabschiedet hat.