Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Landesvorsitzender Strobl ruft Südwest-CDU zu Geschlossenheit auf
SCHÖNTAL (tja) - Mit einer deutlichen Warnung in die eigenen Reihen haben Baden-Württembergs CDU-Chef Thomas Strobl und Generalsekretär Manuel Hagel am Freitag das Treffen der Landespartei im Kloster Schöntal (Hohenlohekreis) eröffnet. Es gehe um Geschlossenheit und sei nicht länger hinnehmbar, wenn einzelne versuchten, Unruhe in die Partei zu tragen.
Anlass waren Medienberichte über interne Debatten um den Termin des nächsten Landesparteitags, der Anfang Mai stattfindet. Dort soll Strobl im Amt bestätigt werden. Anonyme Kritiker hatten ihm vorgeworfen, sich auf diese Weise frühzeitig Vorteile im Rennen um das Amt des CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2021 sichern zu wollen.
„Bei diesem Brunnenvergiften verlieren alle und es gewinnt keiner. Diese Art soll nicht mehr toleriert werden“, sagte Hagel. Darüber habe in den vorangegangenen Sitzungen der Führungsgremien Einigkeit geherrscht. Persönliche Rachefeldzüge schadeten der Partei und hätten zu unterbleiben.
Am Samstag besucht die neue CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer die Konferenz. Der Besuch wird mit Spannung erwartet: Im Südwesten hatte Kramp-Karrenbauers Konkurrent um das Amt des Bundesvorsitzes, Friedrich Merz, deutlich mehr Unterstützer als sie. Die Südwest-CDU trifft sich zum Jahresbeginn traditionell im Kloster Schöntal. Rund 150 Abgeordnete, Oberbürgermeister, Landräte und Kreisvorsitzende debattieren die politische Agenda. Sie wollen eine „Schöntaler Erklärung“beschließen. Schwerpunkte darin sind Thesen und Forderungen zu sozialer Marktwirtschaft, Migration, Verkehr, Umweltschutz und Wohnen.