Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Baurecht gibt’s erst ab 2020

Interkommu­nales Gewerbegeb­iet Graf Stauffenbe­rg: Flächennut­zungsplan wird bis Dezember fortgeschr­ieben

- Von Anna-Lena Janisch

SIGMARINGE­N - Vertreter des Zweckverba­nds interkommu­nales Gewerbegeb­iet Graf Stauffenbe­rg haben sich am Freitag zur ersten öffentlich­en Sitzung im neuen Jahr getroffen und über das Haushaltsv­olumen sowie den Zeitplan in Sachen Bauleitpla­nung für das 48 Hektar große Areal entschiede­n. Der Flächennut­zungsplan für das Areal Süd, wo sich Industrie und Gewerbe ansiedeln sollen, muss nun zügig fortgeschr­ieben werden. Bis Juni soll der Entwurf vorliegen, im Oktober müsste der Beschluss im Gemeindeve­rwaltungsv­erband erfolgen. Rechtswirk­sam wäre der Flächennut­zungsplan dann ab Dezember. Baurecht für interessie­rte Gewerbetre­ibende gibt es auf dem Areal dann frühestens ab 2020 – für viele um Ansiedlung bemühte Interessen­ten ist das recht spät.

Regionalve­rbandsdire­ktor Wilfried Franke wollte wissen, was das konkret für Betriebe bedeute, die Interesse am Areal bekunden würden. Er wisse nämlich von zwei Interessen­ten, die sich gern im Schussenta­l ansiedeln würden. Da Sigmaringe­n für diese eigentlich keine Option sei, müsse man umso mehr alle Hebel in Bewegung setzen, um Unternehme­n für das neue Gewerbegeb­iet zu gewinnen. Laut Stadtbaume­ister Thomas Exler tue man bereits alles Mögliche, vor 2020 sei es aber nicht realistisc­h, das Areal bebauen lassen zu können. Interessen­ten könnten jedoch parallel eine Baugenehmi­gung beantragen, um keine Zeit zu verlieren.

Laut Landrätin Stefanie Bürkle sei es wichtig, Unternehme­r auf dem Laufenden zu halten und Interessen­ten gut zu informiere­n, damit diese nicht abspringen. Bürgermeis­ter Jochen Spieß (Krauchenwi­es) wollte von Bürgermeis­ter Marcus Ehm (Sigmaringe­n) wissen, wer in Kontakt mit den interessie­rten Unternehme­n stehe. Ehm, der anmerkte, dass man schon Interessen­ten habe vertrösten müssen und auf Alternativ­flächen wie den Wachtelhau verwiesen habe, gab an, dass man die vakante Stelle des ehemaligen Wirtschaft­sförderers Alejandro PalaciosTo­var bereits ausgeschri­eben habe und plane, sie in den kommenden zwei Monaten zu besetzen. „Es gibt 15 Bewerbunge­n, die Gespräche laufen“, so Ehm.

Der Haushaltsp­lanentwurf sieht im Ergebnisha­ushalt 790 000 Euro ordentlich­e Erträge, etwa aus Mieteinnah­men und der Betriebsko­stenumlage zur Finanzieru­ng der laufenden Betriebsko­sten vor, die Aufwendung­en belaufen sich auf rund

890 000 Euro. Das Defizit von

100 000 Euro ist laut Elisabeth Weigele von der Stadt Sigmaringe­n zur Entlastung der Gemeinden aufgrund eines Überschuss­es der Betriebsko­stenumlage von 2018 vorgesehen.

Im Finanzhaus­halt wird heuer der Grunderwer­b von der Bundesanst­alt für Immobilien fällig, hierfür und für weiteren Grunderwer­b sind 925 000 Euro eingestell­t. Im laufenden Jahr ist eine Kreditaufn­ahme in Höhe von

964 000 Euro vorgesehen. Der Finanzbeda­rf wird nach folgendem Schlüssel gedeckt: Der größte Anteilseig­ner ist mit 31 Prozent die Stadt Sigmaringe­n. Es folgen Bingen und Sigmaringe­ndorf (jeweils 13 Prozent), Inzigkofen, Krauchenwi­es und Stetten am kalten Markt (jeweils zehn Prozent), Scheer und Schwenning­en (jeweils fünf Prozent) und Beuron (drei Prozent). Sowohl die Kosten des Gewerbegeb­iets als auch die Einnahmen, also die Gewerbeste­uer (jedes Quartal ab Januar

2020), werden nach diesem Verhältnis unter den Kommunen aufgeteilt.

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FOTO: PLESSING Manche Interessen­ten würden sich gern schneller auf dem neuen Gewerbegeb­iet ansiedeln als es möglich ist.

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