Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Neue Erzeugergemeinschaft hat Erfolg
Elf Betriebe, einer mit Sitz in Straßberg, produzieren Demeter-Produkte für Kaufland
STRASS BERG-Eine Er zeug er gemeinschaft, zu der sich elf Betriebe zusammengeschlossen haben, wurde im August vergangenen Jahres in Straßberg gegründet. Dort befindet sich der Firmensitz der „Demeter Milchbauern Schwarzwald-Alb“. Einer der elf Betriebe ist der Hof von Manfred Abt in Straßberg. Die Gemeinschaft vermarktet bisher vier Produkte exklusiv an den Vollsortimenter Kaufland in ganz Deutschland. Weitere Erzeugnisse sind geplant. Von der Produktion der Milch bis hin zur Auslieferung bleiben alle Produkt ions schritte in Baden-Württemberg, erklärt Vorsitzender Peter Bösch aus der Nähe von Schramberg. Aus bürokratischen Gründen liege der Wirt schafts verein der Er zeug er gesellschaft im Bezirkd es Regierungs präsidiums Tübingen. Die Wahl des Firmensitzes sei somit auf den Hof von Manfred Abt in Straßberg gefallen.
Begonnen habe alles damit, dass die beteiligten Landwirte mit Personen au seiner anderen Er zeug er gemeinschaft in Kontakt getreten seien und anschließend beschlossen hätten, in Demeter-Qualität zu produzieren. Diese Qualität hat laut Angaben des Anbauverbands die strengsten Richtlinien überhaupt.
Kühe haben noch ihre Hörner
Zuvor waren die jetzigen elf Demeter-Betriebe aber bereits alle Bio-Betriebe. „Trotzdem ist es ein großer Aufwand, den wir betreiben, um den Demeterrichtlinien Folge zu leisten“, sagt Bösch. Jedes Jahr komme eine unabhängige Prüfungskommision, die stundenlang den ganzen Betrieb kontrolliere. „Das Besondere an Demeter ist das ganzheitliche Denken, das sich auf die ganze Gemeinschaft bezieht. Beispielsweise ist es im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft eine richtige Besonderheit, dass die Kühe noch ihre Hörner haben“, sagt er.
Mit diesen hätten insgesamt weniger Kühe im Stall Platz, könnten aus diesem Grund aber auch mehr Zuwendung erhalten. „Wir haben auch eine andere Futtergrundlage und die Felder werden anders bewirtschaftet, aber insgesamt lohnt es sich, denn die Verbraucher wissen den Aufwand auch zu schätzen“, sagt Bösch.
Die Erzeugergemeinschaft ist von keiner Molkerei und von keiner Genossenschaft abhängig und dementsprechend nicht anfällig für Preisschwankungen, denen andere Betriebe unterliegen. Sogar bei den BioBetrieben, die gegen den Preisdruck relativ konsistent sind, seien im letzten Jahr die Preise gedrückt worden. „Bei uns ist es so, dass wir den Preis selbst bestimmen und die Verhandlungen mit Kaufland führen“, sagt Bösch. „Bis vor zwei Jahren wäre das gar nicht denkbar gewesen. Damals durften nur Bio-Läden die Produkte vermarkten. Aber Kaufland erfüllt bestimmte, von Demeter vorgegebene Richtlinien, sodass dem Ganzen nichts mehr im Wege stand“, sagt Peter Bösch.
Nachfrage trotz höherem Preis
Obwohl die Milch teurer ist als herkömmliche Bio-Milch, gibt es eine riesige Nachfrage nach den Produkten. „Wir sind sehr zufrieden mit den Absatzzahlen, und obwohl wir es erst seit drei Monaten vermarkten, ist die Resonanz der Verbraucher enorm“, sagt Bösch. Der gehobene Preis resultiert unter anderem aus den Kosten für die Milchsammelwagen, die Verarbeitung, den fairen Auszahlungspreis für die beteiligten Landwirte sowie dem Kauflandanteil.
Die Erzeugergemeinschaft hat vor, in nächster Zeit weitere Produkte auf den Markt zu bringen. Bisher verkaufen die Demeter Milchbauern 1,5- und 3,8-prozentige Milch, Joghurt und Quark. Das geplante Vorhaben hänge aber von der Milchmenge ab, die die elf Höfe der Erzeugergemeinschaft im Jahr erbringen müssen. Bislang sind das drei Millionen Kilogramm Milch im Jahr, aus denen die Milchprodukte hergestellt werden. Bisher werden diese nur an Kaufland geliefert. „Bei zwischen jeweils 25 und 100 Tieren, die jeder Hof besitzt, wissen wir natürlich noch nicht genau, was wir noch alles leisten können“, sagt Bösch. „Insgesamt sind wir wirklich sehr zufrieden, wie es bisher läuft, und arbeiten weiter an unseren Produkten.“