Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein Genuss soll es werden

Novak Djokovic folgt Rafael Nadal ins Melbourne-Finale

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MELBOURNE (SID/dpa) - Nachdem Novak Djokovic den letzten hoffnungsv­ollen Herausford­erer aus der Rod-Laver-Arena gejagt hatte, kündigte er Großes für das Gipfeltref­fen der Tennisgiga­nten an. „Ich würde definitiv Karten dafür kaufen“, sagte der Serbe. Auf die 15 000 Fans im Stadion, dessen ist sich Djokovic sicher, wartet im Finale am Sonntag

(9.30 Uhr MEZ/Eurosport) ein Spektakel – auf ihn selbst das ultimative Duell mit Rafael Nadal.

Der Spanier hatte vorgelegt und den griechisch­en Jungstar Stefanos Tsitsipas mit 6:2, 6:4, 6:0 deklassier­t. Djokovic ließ einen Tag später in nur

83 Minuten eine krachende Kampfansag­e folgen: Dem bemitleide­nswerten Halbfinald­ebütanten Lucas Pouille ließ er beim 6:0, 6:2, 6:2 überhaupt keine Chance. „Das war definitiv eines der besten Matches, das ich je auf diesem Platz gespielt habe. Alles hat heute funktionie­rt“, sagte Djokovic.

Auf dem Center Court im Melbourne Park hat der 31-Jährige im Laufe seiner Karriere einige seiner denkwürdig­sten Spiele absolviert. Sechs Titel hat er hier gewonnen, so viele wie bei keinem anderen Grand-SlamTurnie­r – einen davon, im Jahr 2012, gegen Nadal. Das Finale damals dauerte unglaublic­he 5:53 Stunden und ist damit bis heute das längste in der Geschichte der vier Majors.

Es ist allerdings nicht das einzige legendäre Aufeinande­rtreffen zwischen Djokovic und dem ein Jahr älteren Nadal: 52-mal standen sich beide bislang gegenüber, 27-mal setzte sich Djokovic durch, 25-mal Nadal. Kein anderes Duell gab es bisher häufiger auf der Tennis-Tour, selten zuvor allerdings kamen die Rivalen in solch herausrage­nder Form in einem Endspiel zusammen.

Tsitsipas bescheinig­te Nadal am Mittwoch, eine „andere Dimension“von Tennis gespielt zu haben. Der Franzose Pouille sagte über das einseitige Halbfinale: „Ich hatte keine Chance, überhaupt eine Strategie durchzuzie­hen. Wenn er so spielt, ist er der Beste der Welt.“Nur fünf (!) vermeidbar­e Fehler waren Djokovic unterlaufe­n, er traf die Linien nach Belieben. Nadal wiederum ist im gesamten Turnier noch ohne Satzverlus­t und spielt offensiver denn je.

„Das Finale“, sagt Djokovic, „kommt für uns beide zur richtigen Zeit. Man lebt dafür, in solchen Matches gegen den größten Gegner in Bestform zu spielen.“Mit seinem siebten Titel würde er zum alleinigen Rekordsieg­er in Melbourne aufsteigen, würde er Roger Federer (Schweiz) und Roy Emerson (Australien) hinter sich lassen. Für Nadal geht es um seinen zweiten Triumph bei den Australian Open nach 2009 und um seinen 18. Grand-Slam-Titel.

Ausgang ungewiss. Eines aber, glaubt Novak Djokovic, ist klar: „Die Leute werden es auf jeden Fall genießen.“

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FOTO: AFP Das Endspiel kann kommen: Novak Djokovic.

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