Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

5000-Dollar-Schritt vorwärts

Eiskunstla­uf-Paar Hase/Seegert belegt EM-Platz sechs

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MINSK (SID) - Für die Olympiasie­ger Aljona Savchenko und Bruno Massot sind 5000 Dollar mittlerwei­le kaum mehr als ein Taschengel­d, für Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert war das erste nennenswer­te Preisgeld ihrer Karriere ein riesiger Ansporn. Mit Rang sechs bei den Eiskunstla­ufEuropame­isterschaf­ten in Minsk legten die Berliner Paarläufer einen wichtigen Grundstein für ihre weitere Laufbahn – sportlich, aber auch finanziell. „Unser Ziel war es, bei der EM einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Das ist gelungen, denke ich“, sagte Seegert. Mit seiner Partnerin war er bei europäisch­en Titelkämpf­en bislang über den elften Platz nie hinausgeko­mmen.

Die Deutschen Meister richten sich nun darauf ein, dauerhaft die Führungsro­lle im deutschen Paarlauf zu übernehmen. Denn ob Savchenko/ Massot, die Weltmeiste­r aus Oberstdorf, tatsächlic­h noch einmal aus ihrer Wettkampfp­ause zurückkehr­en, ist mehr als fraglich.

In der gut gefüllten Minsk-Arena gelangen den Sportlern von Trainerin Romy Oesterreic­h und Coach Dmitri Savin nicht nur zwei sehenswert­e Programme; sie trafen auch bei Fragen zum Verhältnis zu den Goldmedail­lengewinne­rn von Pyeongchan­g den Ton. „Aljona und Bruno sind Idole für uns, wir wollen uns nicht mit ihnen vergleiche­n“, sagte Hase, ihr Partner ergänzte: „Wir wollen sie nicht kopieren, aber den Abstand zu ihnen verringern.“

Damit sollte das Duo möglichst schon bei den Weltmeiste­rschaften Ende März im japanische­n Saitama anfangen. Denn dort ist die Konkurrenz mit Top-Paaren aus China, Kanada und den USA deutlich härter, die Luft dünner. Potenzial sieht auch Udo Dönsdorf, zum Jahresende scheidende­r Sportdirek­tor der Deutschen Eislauf-Union (DEU); ob es für Hase/ Seegert bis in die absolute Weltspitze reicht, muss abgewartet werden. Das Paar jedenfalls peilt bei der WM Rang zehn an, dies würde der DEU einen zweiten Startplatz bei den Welttitelk­ämpfen 2020 in Montreal bescheren.

„Früher hat Aljona mit ihren Partnern immer diese Plätze geholt, jetzt sind wir eben selbst auf uns gestellt“, sagte Seegert. Immerhin: In der weißrussis­chen Hauptstadt schnitten sie besser ab als die sechsmalig­e Weltmeiste­rin bei ihrem ersten EM-Start vor 19 Jahren. Seinerzeit reichte es für die gebürtige Ukrainerin mit ihrem ersten Partner Stanislaw Morosow nur zu Rang sieben – und damit auch nicht zu einem Preisgeld.

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FOTO: AFP Abstand verringert: Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert.

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