Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Warnschuss für Bobpiloten
Friedrich als Vierter bester Deutscher
LAKE PLACID (SID) - Kaum hatten die deutschen Bobs die Komfortzone Europa verlassen, setzte es die erste Niederlage. Und Bundestrainer René Spies schlug Alarm – zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften. „Das war ein Warnschuss für uns alle“, sagte der 45-Jährige nach dem ViererbobWeltcup in Lake Placid. „Wir müssen uns ganz konzentriert auf Whistler vorbereiten.“
Denn in Kanada geht es ab Anfang März um die wichtigsten Medaillen dieses nacholympischen Winters. Ohnehin tun sich die deutschen Schlitten in Nordamerika grundsätzlich schwerer, das gilt auch und besonders für die Olympia-Eisrinne von 2010. Lake Placid war nun ein erster Vorgeschmack, Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich kam als bester Deutscher im Viererbob nur auf den vierten Rang – ein ungewohntes Gefühl nach den triumphalen Winterspielen von Pyeongchang und der bisherigen Saison. Auf den europäischen Bahnen hatten die deutschen Männer bis Samstag alle Rennen in Zweier und Vierer gewonnen. Doch der fehlende Heimvorteil und die Nähe zur WM sorgen im Vierer für deutlich mehr Wettbewerb.
Friedrichs Rückstand auf ZweierOlympiasieger Justin Kripps aus Kanada betrug nach zwei Läufen 16 Hundertstelsekunden. Der Olympiazweite Nico Walther wurde Fünfter, Weltmeister Johannes Lochner aus Stuttgart kam auf Platz sieben. Im kleinen Schlitten hielt Friedrichs Serie; mit Thorsten Margis fuhr er den siebten Sieg in Folge ein.