Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bauraweible empfiehlt Stinkekäse als Mittel gegen Schnarchen
Bei der Frauenfasnet im Schützenhaus in Hettingen herrscht ausgelassene Stimmung
HETTINGEN (sz) - Ausgelassene Stimmung hat bei der Hettinger Frauenfasnet am Freitag im Schützenhaus geherrscht. DJ Elle heizte den Frauen bereits zu Beginn des Abends kräftig ein und sorgte damit für eine volle Tanzfläche. Dann folgte ein Programm, bei dessen Vorführungen es viel zu lachen gab.
Pretty Woman, eine Abordnung des Hettinger Kirchenchors, berichtete in schwungvollen Melodien von den Problemzonen am weiblichen Körper. Es folgte ein wortloser Vortrag vom „Duo Mega“, bei dem Gabi und Melanie Steinhart das Publikum mit Plakaten zum Nachdenken anregten. Bis sie das „Herzlich willkommen“-Plakat gefunden hatten, dauerte es allerdings eine Weile. Vier altkluge Kinderlein des Frauengemeinschaftsteams forderten das Publikum zum Personen- und Gegenstandraten auf.
Wenig beliebter Sauerampfer
Mit edlem Pelzhut und besonders elegantem Schultertuch bestach Schuamachertones Lena alias Inge Knaus in ihrem Vortrag. Sie fuhr mit dem Bus mit ihrem Kärrele ins nahe Semmerenga, um dort ihren Essensgutschein, den sie von ihren Lieben als Geschenk erhalten hatte, einzulösen. Im Gourmetrestaurant traf sie auf den Kellner Guiseppe, den sie kurzerhand auf Seppi umtaufte. Dieser präsentierte ihr die noble Speisekarte mit einem Sauerampferschaumsüppchen zum Auftakt. Doch Lena merkte lediglich an, dass Sauerampfer nicht mal ihre Hühner fressen würden.
Es folgte eine Büttenrede von Bürgermeisterin Dagmar Kuster, die als Gemeindebittel über Bauhof-Missgeschicke und weiteres Geschehen in der Felsaschlupferstadt berichtete. Einen tänzerisch-sportlichen Beitrag leistete die Dienstagsfitnessgruppe als American-Football-Team, das mit dem sogenannten Eierfootball und der passenden Schminke nach amerikanischem Vorbild für eine bravouröse Vorstellung sorgte.
Das Bauraweible Marie alias Maria Hupfauf trat mit Gummistiefeln, Kopftuch und Stallschürze auf. Marie berichtete von vierwöchig gereiftem Stinkerkäs als Mittel gegen das Schnarchen ihres Ehegatten. Dass dieses Rezept ein Eigentor war – auch das musste sie zugeben. Dem Thema Cellulite widmete sich die Gruppe „Die Reigschmeckte“. Dellen und Unebenheiten beobachteten die Frauen aber auch bei ihren Ehemännern. Wie sie berichteten, hält so mancher Mann zum Beispiel die Luft an, wenn er auf die Waage steigt.
Was man alles in ein paar schöne Melodien verpacken kann, das bewies der Kirchenchor, dessen Sänger bei Friedhofsbesuchen so manche Neuigkeit aus dem Städtle erfahren hatten. Dadurch erwies sich die Blumenpflege auf dem Friedhof natürlich als zeitaufwendig – schließlich gab es ja so viel zu erfahren.