Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Sigmaringen bekommt Hautärztin
Eine Dermatologin aus Freiburg lässt sich ab Januar in der Kreisstadt nieder.
SIGMARINGEN - Das dürfte viele Patienten freuen: Zum 1. Januar 2020 bekommt Sigmaringen wieder einen Hautarzt: Dr. Adriana Fabian bestätigt auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“, dass sie sich in der Kreisstadt niederlassen wird. Die Dermatologin war zuletzt am Uniklinikum in Freiburg tätig. Aus privaten Gründen zieht es sie an die Donau. Adrian wird auch Kassenpatienten behandeln. Die Genehmigung der Vereinigung der Kassenärzte liegt ihr bereits vor.
Wer schon jetzt einen Termin vereinbaren möchte, den bittet die Dermatologin um Geduld. Da sie ihre Praxis erst aufbauen muss und momentan dabei ist, eine EDV anzuschließen, können noch keine Termine vergeben werden. Fabian rechnet damit, dass es im Dezember soweit sein wird.
Die Dermatologin möchte ihr exaktes Alter nicht nennen. Zwischen 40 und 50 Jahre alt sei sie und „fit sowie motiviert“die neue Praxis zu führen.
Adrian wechselt nach einer zehnjährigen Tätigkeit als Assistenzärztin am Freiburger Klinikum nach Sigmaringen. Zuvor praktizierte sie in Berlin: in der Charité und in einer Praxis. Neben einem privaten Hintergrund, den sie nicht näher ausführen möchte, führt sie der Hautarzt-Mangel nach Sigmaringen. „Der Sitz war von der kassenärztlichen Vereinigung ausgeschrieben“, sagt Fabian, „und ich habe in der Zeitung gelesen, dass in Sigmaringen ein Hautarzt gesucht wird.“
Wie berichtet, ist die Hautarztpraxis im Marstallgebäude seit Ende Juli geschlossen. Sowohl Uwe Voll als auch seine frühere Frau Ulrike Voll, die sich auf Venenmedizin spezialisiert hatte, praktizieren nicht mehr. Nachfolger für ihre Praxis im Marstallgebäude wurden nicht gefunden. Die Praxis Drs. Voll hatte ihren Abschied schon seit längerem angekündigt. In den vergangenen Jahren wurden nur noch Privatpatienten behandelt, Kassenversicherte mussten die Rechnung aus eigener Tasche begleichen.
Der Bürgermeister als Weichensteller
Dass Patienten die beschwerliche Fahrt in die einzig verbliebene dermatologische Praxis im Kreis nach Bad Saulgau oder in Nachbarkreise künftig erspart bleibt, ist unter anderem dem Sigmaringer Bürgermeister zu verdanken. Als die Anfrage im Rathaus ankam, habe die Stadt alles gemacht, was möglich war, sagt Marcus Ehm: „Wir haben uns reingehängt und diverse Objekte vermittelt, die wir für geeignet hielten.“
Auf der Liste war unter anderem das Ärztehaus an der Laizer Straße 1 (früheres Landesbank-Gebäude), das Ernst Käppeler aus Thiergarten gehört. Die Räume werden aktuell renoviert. Käppeler bestätigt auf Anfrage die Einigung mit der Hautärztin. „Zwar ist der Vertrag noch nicht unterschrieben, aber das ist nur noch Formsache.“
Ihn freut, dass sein Ärztehaus nun um eine weitere Disziplin erweitert wird. Was man dem Haus von außen nicht ansieht: Es ist bereits ein reinrassiges Ärztehaus: Internistische Allgemeinmediziner, ein Kieferorthopäde, Physiotherapeuten, ein Psychologe sowie die Mitarbeiter der Krebsberatungsstelle empfangen dort ihre Patienten. Und ab Januar 2020 auch eine Dermatologin.
Aktuell werden noch keine Termine vergeben. Patienten können sich ab Dezember unter der allgemeinen Telefonnummer 116117 der kassenärztlichen Vereinigung einen Termin geben lassen.