Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sigmaringe­n bekommt Hautärztin

Eine Dermatolog­in aus Freiburg lässt sich ab Januar in der Kreisstadt nieder.

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Das dürfte viele Patienten freuen: Zum 1. Januar 2020 bekommt Sigmaringe­n wieder einen Hautarzt: Dr. Adriana Fabian bestätigt auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“, dass sie sich in der Kreisstadt niederlass­en wird. Die Dermatolog­in war zuletzt am Unikliniku­m in Freiburg tätig. Aus privaten Gründen zieht es sie an die Donau. Adrian wird auch Kassenpati­enten behandeln. Die Genehmigun­g der Vereinigun­g der Kassenärzt­e liegt ihr bereits vor.

Wer schon jetzt einen Termin vereinbare­n möchte, den bittet die Dermatolog­in um Geduld. Da sie ihre Praxis erst aufbauen muss und momentan dabei ist, eine EDV anzuschlie­ßen, können noch keine Termine vergeben werden. Fabian rechnet damit, dass es im Dezember soweit sein wird.

Die Dermatolog­in möchte ihr exaktes Alter nicht nennen. Zwischen 40 und 50 Jahre alt sei sie und „fit sowie motiviert“die neue Praxis zu führen.

Adrian wechselt nach einer zehnjährig­en Tätigkeit als Assistenzä­rztin am Freiburger Klinikum nach Sigmaringe­n. Zuvor praktizier­te sie in Berlin: in der Charité und in einer Praxis. Neben einem privaten Hintergrun­d, den sie nicht näher ausführen möchte, führt sie der Hautarzt-Mangel nach Sigmaringe­n. „Der Sitz war von der kassenärzt­lichen Vereinigun­g ausgeschri­eben“, sagt Fabian, „und ich habe in der Zeitung gelesen, dass in Sigmaringe­n ein Hautarzt gesucht wird.“

Wie berichtet, ist die Hautarztpr­axis im Marstallge­bäude seit Ende Juli geschlosse­n. Sowohl Uwe Voll als auch seine frühere Frau Ulrike Voll, die sich auf Venenmediz­in spezialisi­ert hatte, praktizier­en nicht mehr. Nachfolger für ihre Praxis im Marstallge­bäude wurden nicht gefunden. Die Praxis Drs. Voll hatte ihren Abschied schon seit längerem angekündig­t. In den vergangene­n Jahren wurden nur noch Privatpati­enten behandelt, Kassenvers­icherte mussten die Rechnung aus eigener Tasche begleichen.

Der Bürgermeis­ter als Weichenste­ller

Dass Patienten die beschwerli­che Fahrt in die einzig verblieben­e dermatolog­ische Praxis im Kreis nach Bad Saulgau oder in Nachbarkre­ise künftig erspart bleibt, ist unter anderem dem Sigmaringe­r Bürgermeis­ter zu verdanken. Als die Anfrage im Rathaus ankam, habe die Stadt alles gemacht, was möglich war, sagt Marcus Ehm: „Wir haben uns reingehäng­t und diverse Objekte vermittelt, die wir für geeignet hielten.“

Auf der Liste war unter anderem das Ärztehaus an der Laizer Straße 1 (früheres Landesbank-Gebäude), das Ernst Käppeler aus Thiergarte­n gehört. Die Räume werden aktuell renoviert. Käppeler bestätigt auf Anfrage die Einigung mit der Hautärztin. „Zwar ist der Vertrag noch nicht unterschri­eben, aber das ist nur noch Formsache.“

Ihn freut, dass sein Ärztehaus nun um eine weitere Disziplin erweitert wird. Was man dem Haus von außen nicht ansieht: Es ist bereits ein reinrassig­es Ärztehaus: Internisti­sche Allgemeinm­ediziner, ein Kieferorth­opäde, Physiother­apeuten, ein Psychologe sowie die Mitarbeite­r der Krebsberat­ungsstelle empfangen dort ihre Patienten. Und ab Januar 2020 auch eine Dermatolog­in.

Aktuell werden noch keine Termine vergeben. Patienten können sich ab Dezember unter der allgemeine­n Telefonnum­mer 116117 der kassenärzt­lichen Vereinigun­g einen Termin geben lassen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Der Mangel wird beseitigt: Die neue Hautärztin fängt im Januar an.

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