Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Saunaerweiterung kostet 2,8 Millionen Euro
Gemeinderat soll der Entwurfsplanung für Sonnenhof-Therme zustimmen – Sechs statt vier Schwitzräume
BAD SAULGAU - Der Bad Saulgauer Gemeinderat soll in der wegen des Tods von Stadtbaumeister Pascal Friedrich auf Donnerstag, 26. September, verschobenen Gemeinderatssitzung der Erweiterung der Saunalandschaft in der Sonnenhof-Therme zustimmen. Die Kosten für die Neugestaltung der Außenanlage betragen etwa 2,8 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung drängt auf eine schnelle Entscheidung, weil der Antrag für einen Zuschuss aus dem Tourismusförderprogramm in Höhe von 200 000 Euro bis zum 1. Oktober gestellt werden muss.
1999 wurde die Saunalandschaft in der Sonnenhof-Therme eröffnet. Die Schwitzräume, insbesondere die Aufguss-Saunen sind längst nicht mehr zeitgemäß. Es fehlen Ruheplätze und Becken im Außenbereich. Genügend gute Gründe also für Kurt Rimmele, Geschäftsführer der Sonnenhof-Therme, um im Wettbewerb mit anderen Thermalbädern die Attraktivität der Saunalandschaft zu steigern. Gerade Aufgüsse, so Rimmele, hätten heute einen viel größeren Stellenwert als noch vor 20 Jahren. „Heute werden die Aufgüsse regelrecht zelebriert“, sagt Rimmele. Dafür benötige es aber mehr Platz, „denn die Gäste mögen es in der Regel nicht, wenn sie Haut an Haut sitzen“.
Für mehr Attraktivität soll zudem auch ein neues Becken mit wärmerem Wasser sorgen. Auch die Verwaltung steht hinter der geplanten Erweiterung, weil offensichtlich aufgrund der Abnutzungserscheinungen viele den Saunabesuch woanders bevorzugen. Kurt Rimmele will in der Sitzung Zahlen und Fakten nennen, um die Notwendigkeit einer Modernisierung zu verdeutlichen.
Grundlegende bauliche Veränderungen
Im mehrfach überarbeiteten Entwurf soll es in Zukunft sechs statt bislang vier Schwitzräume mit insgesamt 50 Schwitzplätzen geben. Grundlage hierfür sind bauliche Veränderungen. Das Gebäude der Saunalandschaft wird im Entwurf nicht mehr in Verlängerung des Haupterschließungswegs der Außenanlage platziert, sondern wird am südöstlichen Rand des bestehenden Saunagartens angeordnet. Dadurch steht das Gebäude dem geplanten Ruheraum gegenüber, sodass eine Art Freibereich zwischen den beiden Gebäuden entsteht, in dem sich der Saunagarten entwickelt. Wichtig war dem Büro Schirmer und Partner unter anderem auch, dass während des Aufgusses der Blick ins Freie ermöglicht werden soll. Die Freianlage wird zum verbindenden Element zwischen den einzelnen Gebäuden, der entstehende Hofraum bietet zahlreiche Wegebeziehungen, aber auch hinreichend Rückzugsmöglichkeiten.
Die Bauherrschaft übernimmt der Eigenbetrieb Grundstücke, Eigentümer der Sonnenhof-Therme, über den auch die Finanzierung erfolgen soll. Die Sonnenhof-Therme hat in den Jahren seit der Übernahme des Thermabalbads durchgehend positive Jahresergebnisse erzielt, sodass sie laut der Beschlussvorlage der Verwaltung in der Lage sei, der Stadt für die Baumaßnahme eine Million Euro als Pachtvorauszahlung zur Verfügung zu stellen. Der Eigenbetrieb Grundstücke müsste demnach etwa 1 600 000 Euro finanzieren. Vorausgesetzt wird dabei ein Zuschuss von 200 000 Euro aus dem Tourismusförderprogramm.
Der Aufsichtsrat der SonnenhofTherme hatte bereits im April dieses Jahres den Beschluss gefasst, dem Gemeinderat die bauliche Erweiterung der Saunalandschaft vorzuschlagen. Die Umsetzung des Projekts ist nach der jetzigen Planung für das Sommerhalbjahr 2021 vorgesehen.