Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Firmlinge gestalten Feldkreuz
Weihe erfolgt bei einem Feldgottesdienst – Jugendliche erhalten viel Lob
SCHEER (sz) - Viele Gemeindemitglieder sind am Sonntag der Einladung der Firmlinge des Firmjahrgangs 2017 aus Scheer gefolgt und haben am Feldgottesdienst teilgenommen, der „Auf dem Berg“bei der Feldscheune der Familie Pröbstle stattfand. Dort wurde das Wegkreuz geweiht, das die Firmlinge als Firmprojekt geplant und realisiert hatten.
Eugen Pröbstle, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, berichtete den Anwesenden zunächst von Recherchen, die ergeben hatten, dass bereits in Vermessungsunterlagen aus dem Jahr 1821 ein Wegkreuz auf dem Berg in Richtung Nonnenhof erwähnt worden sei. Der Flurname lautete „Beim Kreuz“. So entstand die Idee, an eben dieser Stelle wieder ein Feldkreuz zu errichten. Geschehen sollte das Ganze als Firmprojekt.
Gemeinsam mit der Firmbegleiterin Eleonore Weiß, den Firmlingen und der Familie Pröbstle wurde mit der Planung im Jahr 2017 begonnen. Die Firmlinge Annika, Erik und Frank Dehne, Marius Frank, Alexander Weiß, Brian Laudascher, Yannik Nerling, Hannah Allwelt und Luca Fritzen haben über zwei Jahre mit viel Eifer und großer Motivation an dem Projekt gearbeitet. Auf die Gestaltung wurde besonders viel Wert gelegt: Es sollte ein Wegkreuz sein, das sich von den vielen anderen Feldkreuzen der Umgebung abhebt.
Inschriften in den Balken
Schließlich haben sich die Jugendlichen für eine Inschrift entschieden, die ihnen wichtig war: Der Längsbalken trägt die Inschrift „Segne unsere Familien“und auf der vorderen Seite des Querbalkens stehen die Worte „Segne unsere Flur“. Auf der Rückseite des Querbalkens ist ein Bibelzitat eingefräst: „Du bist der Weg.“
Der Höhepunkt des nicht alltäglichen Gottesdienstes unter freiem Himmel war die Weihe des Feldkreuzes durch Pfarrer Pontian Wasswa. Die Mitgestaltung des Kirchenchors unter der Leitung von Hans-Peter Hirthammer verlieh dem nicht alltäglichen Gottesdienst einen feierlichen Rahmen. Mit dem Segen wurde der Feldgottesdienst beendet.
Alle engagierten Mitwirkenden an diesem Sonntag erhielten viel Anerkennung und Lob von allen Gottesdienstbesuchern. Es wurde angeregt, dass so eine Messe in der freien Natur in die Planung der Gottesdienste aufgenommen werden sollte. Zum Ausklang der Feldmesse wurden die Messebesucher auf ein Glas Sekt und Zopfbrot eingeladen. Eine kleine Bilddokumentation über den gesamten Verlauf der Aktion konnte von den Besuchern eingesehen werden.
Eleonore Weiß freute sich besonders darüber, dass so viele Besucher zum Feldgottesdienst kamen. „Das war echt toll“, sagte sie. Aufgrund der großen Resonanz sei auch die Idee entstanden, „ein jährliches Event“am neuen Feldkreuz, zum Beispiel wieder einen Gottesdienst, zu veranstalten. Das Holz, aus dem das neue Kreuz gestaltet ist, stammt laut Eleonore Weiß von einer rund 200 Jahre alten Eiche. Eugen Pröbstle habe den Baum vor einigen Jahren gefällt – schon damals mit dem Gedanken, aus dem Holz mal ein Feldkreuz zu machen. Das neue Feldkreuz befindet sich zwar auf dem Grundstück von Eugen Pröbstle, das sei aber ein öffentlich zugänglicher Weg, der von vielen Familien bei Spaziergängen genutzt werde.