Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein junges Trio für die Kirchenwah­l

Die „Lebendige Gemeinde“kürt ihre Kandidaten für die Wahl zur Landessyno­de

- Von Tobias Göttling

ALDINGEN - Die regionalen Kandidaten­vorschläge des größten Gesprächsk­reises in der evangelisc­hen Landeskirc­he in Württember­g stehen fest: Die Gruppe „Lebendige Gemeinde“hat drei Bewerber für die Landessyno­de für den regionalen Kirchenwah­lkreis nominiert.

Neuer Vertreter möchte Thomas Gerold aus Geisingen werden. Der 43-Jährige hat Theologie in München studiert und dort promoviert. Danach arbeitete er für die Herrnhuter Brüdergeme­inde und zuletzt als Pfarrer in Königsfeld im Schwarzwal­d. Für ihn sind „eine möglichst gute personelle und finanziell­e Ausstattun­g unserer Gemeinden“wichtig. Zudem fordert er neben der Stärkung von Kinder- und Jugendarbe­it „Zugangsweg­e zum Pfarramt über das Theologies­tudium direkt nach dem Abitur, damit wir auch in Zukunft genügend gute Pfarrerinn­en und Pfarrer haben“.

Zu den Bewerbern gehört auch Theologies­tudent Christoph Lehmann. Der 23-Jährige ist „in der Jugendarbe­it zum Glauben gekommen“und arbeitete in den Bereichen Kinderkirc­he, Jungschar, Kinderferi­enwoche und Jugendkrei­s mit. Ein Auslandsja­hr verbrachte er als Lehrer an einer Grundschul­e in Tansania. Während seines Studiums in Tübingen leitete er unter anderem die Hochschulg­ruppe „Campus für Christus“. Für Lehmann ist eine Kirche wichtig, in der eine Beziehung zu Gott und die Bedeutung der Bibel für die heutige Zeit erfahrbar sind.

Wie Lehmann möchte auch der 25-jährige Julian Kempf Pfarrer werden. Er ist studierter Wirtschaft­swissensch­aftler, entschied sich für ein Zweitstudi­um in Theologie und engagiert sich in der christlich­en Studentena­rbeit. Ihm liegt „eine vielfältig­e Gottesdien­stgestaltu­ng, die auch die Interessen und Bedürfniss­e der jüngeren Generation­en in den Blick nimmt“am Herzen. Außerdem will er sich für eine gute pastorale Versorgung im ländlichen Raum sowie Stärkung des Ehrenamts einsetzen. Die Veränderun­g der Zulassungs­voraussetz­ungen für das Pfarramt steht ebenfalls auf seiner Agenda.

Nach der Nominierun­g folgt die Prüfung im zuständige­n Vertrauens­ausschuss. Am 1. Dezember werden alle Kirchengem­einderäte und Mitglieder für die 16. Württember­gische Landessyno­de gewählt. Stimmberec­htigt sind alle evangelisc­hen Christen ab 14 Jahren. Die Synode kommt dreimal im Jahr zusammen, um den Haushalt der Württember­gischen Landeskirc­he festzulege­n und kirchliche Gesetze zu verabschie­den. Diese regeln, wer unter welchen Bedingunge­n getauft und getraut werden kann. Auch die Konfirmati­ons-, Gottesdien­st- und Kirchengem­eindeordnu­ng legt die Synode fest. Dasselbe gilt für alle Gottesdien­stordnunge­n. In Württember­g wird die Landessyno­de im Unterschie­d zu allen anderen Landeskirc­hen der evangelisc­hen Kirche direkt von den Mitglieder­n der Gemeinde gewählt.

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FOTO: PRIVAT Wollen sich in die Synode wählen lassen: Julian Kempf, Thomas Gerold und Christoph Lehmann (von links).

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