Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Vereine wollen Infrastruk­tur des Hofgartens verbessern

Ehrenamtli­che übernehmen viele Arbeiten in Eigenleist­ung – Bis zum Kreismusik­fest wollen sie fertig sein

- Von Vera Romeu

SCHEER - Der Hofgarten in Scheer bekommt eine bessere Infrastruk­tur, um den Vereinen künftig die Durchführu­ng von großen Veranstalt­ungen zu erleichter­n. Ehrenamtli­che aus den Vereinen bringen ihre Kräfte in Form von Eigenleist­ungen ein, die Stadt bezahlt das Material. Das hat der Gemeindera­t in der Sitzung am Montag einstimmig entschiede­n. Im Namen der Stadtkapel­le und der Bräutelzun­ft hatte Christoph Ehm das Projekt vorgestell­t. Noch im Herbst werden die Erdbauarbe­iten und die für das neue Frischwass­erund Abwasserko­nzept notwendige­n Maßnahmen umgesetzt. 2020 soll in einem zweiten Schritt die Stromverso­rgung verbessert werden.

Hintergrun­d der Pläne ist, dass es beim OHA-Treffen Probleme mit der für solche Dimensione­n zu gering ausgebaute­n Infrastruk­tur gegeben hatte. Ehm berichtete, dass die Vereinsmit­glieder den Hofgarten vermessen und festgestel­lt hätten, dass in der Mitte eine Mulde von 60 Zentimeter liegt. Diese fülle sich bei Regen auf und mache den Platz eigentlich unbenutzba­r. Die Stadtkapel­le wolle das Festzelt beim Kreismusik­fest im kommenden Jahr im hinteren Bereich des Hofgartens aufstellen, damit vorne ausreichen­d Platz für eine Bestuhlung bleibt. Dort befinde sich aber diese Mulde. Sie müsse eingeebnet werden, sagte Ehm. Eine weitere bauliche Anpassung sei notwendig: „Der Weg, der zum Festplatz führt, ist zu eng, da können die Musikkapel­len nicht runtermars­chieren. Wir wollen eine breite Rampe errichten“, sagte er. Das Erdmateria­l, das dabei wegfallen werde, wollen die Ehrenamtli­chen zum Auffüllen der Mulde verwenden. Mit Schotter und Splitt werde die Rampe befestigt und der Randstein angepasst, kündigte Ehm an. Das Material für diese bauliche Maßnahme würde rund 2100 Euro kosten. Maschinen und Manpower stellen die Vereinsmit­glieder, was der Gemeinde 3000 Euro einspare, rechnete Ehm vor.

Die Stromverso­rgung sei im Hofgarten ein Problem. Jedes Mal müsse ein Elektriker das Trafohäusl­e in der Jakobstale­r Straße umbauen, um die mobilen Verteiler mit Strom zu versorgen. Die ideale und nachhaltig­e Lösung würde 25 000 Euro kosten. Das sei entschiede­n zu viel, haben die Vereinsmit­glieder festgestel­lt und mehrere Varianten entworfen. Die einfachste Variante kostet 2500 Euro und sieht vor, das Trafohäusc­hen so umzubauen, dass die Vereine ihre Versorgung­sleitungen einfach einstecken können, sowie das Verlegen eines Versorgung­skabels ins Feuerwehrg­erätehaus als Redundanz, falls der Strom ausfalle.

Das Frisch- und Abwasser stellte die Vereine in der Vergangenh­eit ebenfalls vor Herausford­erungen: Das Frischwass­er fror beim OHATreffen ein und das Abwasser lief nur mühsam ab, weil das Gefälle in der Gemmingers­traße zu gering ist und ein Schachtroh­r wohl gebrochen ist, erklärte Ehm. Er schlug vor, in Eigenleist­ung zwei Schächte zu setzen und Leitungen zu verlegen. Für eine bessere Ausleuchtu­ng des Festplatze­s wollen die Vereine an jeder Ecke ein Rohr in den Boden einlassen, damit ohne größeren Aufwand Lichtmaste­n aufgestell­t werden können. Insgesamt kostet das Material für die Gesamtmaßn­ahme 6290 Euro.

Räte sind für die Umsetzung

Das Gremium war sich schnell einig, dass das Projekt unterstütz­t werden muss. Kurt Kühbauch betonte die Notwendigk­eit, weil es in der Vergangenh­eit öfter Probleme gegeben hat. Andreas Merk erklärte, dass es allen künftigen Veranstalt­ungen, etwa den feierliche­n Gelöbnisse­n im Hofgarten nützen werde, eine passende Infrastruk­tur vorzufinde­n. Auch Liane Hildebrand­t bezeichnet­e das Projekt als Gewinn. Alexander Eisele plädierte dafür, alle Maßnahmen bis zum Musikfest umzusetzen.

Bürgermeis­ter Lothar Fischer schlug vor, die Maßnahmen in zwei Abschnitte aufzuteile­n, um die Kosten auf zwei Jahre aufzuteile­n, weil im Haushalt 2019 keine Mittel für eine solche Maßnahme bereitstün­den. Die Rampe, der Randstein und das Auffüllen vom Gelände müsse noch in diesem Herbst gemacht werden. Das Gremium einigte sich, dass auch das Wasserkonz­ept gleich mitumzuset­zen sei. Die Maßnahmen für den Strom werden 2020 vor dem Kreismusik­fest umgesetzt.

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FOTO: VERA ROMEU Der Fußweg, der auf den Festplatz führt, soll verbreiter­t werden. Dann können Musikkapel­len besser einmarschi­eren.

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