Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Balingen hat aus dem Pokalspiel gelernt
Handball-Bundesliga: HBW Balingen-Weilstetten - HSG Wetzlar (Do., 19 Uhr, Sparkassenarena)
BALINGEN - Zum ersten Mal in ihrer 13-jährigen Geschichte öffnet die Balinger Sparkassenarena ihre Pforten für ein Spiel der Handball-Bundesliga an einem Donnerstagabend. Solange die Gallier in der 2. Liga gespielt haben, haben sich Donnerstag und Sonntag als Spieltage in der 1. Liga etabliert. Zu diesem Spiel erwarten die Balinger die HSG Wetzlar. Spielbeginn ist um 19 Uhr.
Erst vor wenigen Wochen standen sich die zwei Mannschaft an gleicher Stelle schon einmal gegenüber. Das Los hatte entschieden, dass der HBW Balingen-Weilstetten und die HSG Wetzlar in der ersten Runde des DHB-Pokals aufeinandertreffen. Wetzlar siegte deutlich (36:28) und qualifizierte sich für das Finale und in diesem für die dritte Runde.
Für die Mittelhessen läuft es nach ihrer makellosen Vorbereitung in der Liga zumindest zufriedenstellend. Die Niederlage zum Saisonauftakt zu Hause gegen den TBV Lemgo war sicher nicht nach dem Geschmack von Trainer Kai Wandschneider, dafür um so mehr das Remis gegen den amtierenden deutschen Meister aus Flensburg. Der Ausgleich in letzter Sekunde per Strafwurf war zwar glücklich, aber unabhängig davon haben der Ex-Balinger Stefan Kneer und sein Team in diesem Spiel unterstrichen, was tatsächlich in der Mannschaft steckt. HBW-Mitaufsteiger Nordhorn-Lingen musste am vergangenen Sonntag die Überlegenheit der Mittelhessen genauso anerkennen, wie Ludwigshafen am zweiten Spieltag zu Hause. „Wetzlar ist eine sehr solide und gut eingespielte Mannschaft, die mit ihrem Potential in den Top-Ten der Liga mitspielen muss“, lässt HBW-Trainer Jens Bürkle so manches Understatement der Hessen nicht so richtig gelten. Er weiß, was auf seine Mannschaft am Donnerstagabend zukommt.
Die Gallier stehen zur Überraschung vieler in der Tabelle mit nur einem Punkt Rückstand auf die Mittelhessen auf dem zwölften Platz. Das Tableau ist zwar nur eine Momentaufnahme und wird zu Beginn der Saison noch an jedem Spieltag kräftig durchgemischt, aber die nackten Zahlen belegen, dass es für die Schwaben bis dato zumindest genauso zufriedenstellend gelaufen ist, wie für die HSG. Selbst in den kühnsten Träumen konnte man, mit einem Blick auf die zu absolvierenden Aufgaben, nicht damit rechnen, dass der HBW nach dem fünften Spieltag mit 4:6 Punkten recht gut dastehen würde. Das liegt vor allem daran, dass dem HBW das Husarenstück gegen die Hessen aus Melsungen gelungen ist. Das hat aber auch dafür gesorgt, dass die Gallier in der Liga, vor allem zu Hause, von keiner Mannschaft mehr unterschätzt werden.
Auch die Mittelhessen werden sich gründlich vorbereiten. „Da brauchen wir wieder eine super Atmosphäre, die uns nach vorne peitscht und wir müssen wieder alle die Dinge abrufen, die wir können“, weiß HBW-Trainer Jens Bürkle, dass alles passen muss, wenn die Punkte auch am sechsten Spieltag in Balingen bleiben sollen. Dass das nicht einfach wird, hat das Pokalspiel im August gezeigt, „aber es hat uns in unserer Entwicklung auch geholfen“, meint der HBW-Coach, dass seine Spieler danach viele Dinge verstanden haben, was die Bundesliga ausmacht.