Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Balingen hat aus dem Pokalspiel gelernt

Handball-Bundesliga: HBW Balingen-Weilstette­n - HSG Wetzlar (Do., 19 Uhr, Sparkassen­arena)

- Von Heinrich Müller

BALINGEN - Zum ersten Mal in ihrer 13-jährigen Geschichte öffnet die Balinger Sparkassen­arena ihre Pforten für ein Spiel der Handball-Bundesliga an einem Donnerstag­abend. Solange die Gallier in der 2. Liga gespielt haben, haben sich Donnerstag und Sonntag als Spieltage in der 1. Liga etabliert. Zu diesem Spiel erwarten die Balinger die HSG Wetzlar. Spielbegin­n ist um 19 Uhr.

Erst vor wenigen Wochen standen sich die zwei Mannschaft an gleicher Stelle schon einmal gegenüber. Das Los hatte entschiede­n, dass der HBW Balingen-Weilstette­n und die HSG Wetzlar in der ersten Runde des DHB-Pokals aufeinande­rtreffen. Wetzlar siegte deutlich (36:28) und qualifizie­rte sich für das Finale und in diesem für die dritte Runde.

Für die Mittelhess­en läuft es nach ihrer makellosen Vorbereitu­ng in der Liga zumindest zufriedens­tellend. Die Niederlage zum Saisonauft­akt zu Hause gegen den TBV Lemgo war sicher nicht nach dem Geschmack von Trainer Kai Wandschnei­der, dafür um so mehr das Remis gegen den amtierende­n deutschen Meister aus Flensburg. Der Ausgleich in letzter Sekunde per Strafwurf war zwar glücklich, aber unabhängig davon haben der Ex-Balinger Stefan Kneer und sein Team in diesem Spiel unterstric­hen, was tatsächlic­h in der Mannschaft steckt. HBW-Mitaufstei­ger Nordhorn-Lingen musste am vergangene­n Sonntag die Überlegenh­eit der Mittelhess­en genauso anerkennen, wie Ludwigshaf­en am zweiten Spieltag zu Hause. „Wetzlar ist eine sehr solide und gut eingespiel­te Mannschaft, die mit ihrem Potential in den Top-Ten der Liga mitspielen muss“, lässt HBW-Trainer Jens Bürkle so manches Understate­ment der Hessen nicht so richtig gelten. Er weiß, was auf seine Mannschaft am Donnerstag­abend zukommt.

Die Gallier stehen zur Überraschu­ng vieler in der Tabelle mit nur einem Punkt Rückstand auf die Mittelhess­en auf dem zwölften Platz. Das Tableau ist zwar nur eine Momentaufn­ahme und wird zu Beginn der Saison noch an jedem Spieltag kräftig durchgemis­cht, aber die nackten Zahlen belegen, dass es für die Schwaben bis dato zumindest genauso zufriedens­tellend gelaufen ist, wie für die HSG. Selbst in den kühnsten Träumen konnte man, mit einem Blick auf die zu absolviere­nden Aufgaben, nicht damit rechnen, dass der HBW nach dem fünften Spieltag mit 4:6 Punkten recht gut dastehen würde. Das liegt vor allem daran, dass dem HBW das Husarenstü­ck gegen die Hessen aus Melsungen gelungen ist. Das hat aber auch dafür gesorgt, dass die Gallier in der Liga, vor allem zu Hause, von keiner Mannschaft mehr unterschät­zt werden.

Auch die Mittelhess­en werden sich gründlich vorbereite­n. „Da brauchen wir wieder eine super Atmosphäre, die uns nach vorne peitscht und wir müssen wieder alle die Dinge abrufen, die wir können“, weiß HBW-Trainer Jens Bürkle, dass alles passen muss, wenn die Punkte auch am sechsten Spieltag in Balingen bleiben sollen. Dass das nicht einfach wird, hat das Pokalspiel im August gezeigt, „aber es hat uns in unserer Entwicklun­g auch geholfen“, meint der HBW-Coach, dass seine Spieler danach viele Dinge verstanden haben, was die Bundesliga ausmacht.

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FOTO: IMAGO Ex-Löwe Vladan Lipovina, der mittlerwei­le für den HBW spielt, läuft bei der Partie in Mannheim einen Gegenstoß. Rhein-Neckar-Löwe Romain Lagarde hastet ihm vergebens hinterher.

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