Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Schwung für eine erstarrte Partei“

SPD-Ortsverban­dsmitglied Wilhelm Dziuba hat die Regionalko­nferenz besucht und berichtet über seine Eindrücke von den Kandidaten

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SIGMARINGE­N (mke) - Die sieben Duos, die für den SPD-Parteivors­itz kandidiere­n, haben sich bei der Regionalko­nferenz in Filderstad­t der SPD-Basis vorgestell­t. Wilhelm Dziuba, Mitglied im Ortsverban­d Sigmaringe­n, war dabei und hat den Eindruck, dass sich drei Paare als Favoriten herauskris­tallisiert haben.

Ganz vorne sieht er Saskia Esken und Norbert Walter-Bojans, gefolgt von Christina Krampmann und Michael Roth sowie Ralf Stegner und Gesine Schwan. Diese drei Paarungen hätten bei der von etwa 1000 Menschen besuchten Regionalko­nferenz am meisten Eindruck gemacht, was am Beifall spürbar geworden sei, so Dziuba. Drei Faktoren seien notwendig, um einen guten SPD-Vorsitz zu bilden: Die Kandidaten müssten politisch eher mittig stehen, ein gewisses Alter erreicht haben und die Partei kennen. Als Gegenbeisp­iel nennt er Kevin Kühnert, Vorsitzend­er der Jusos, der ihm in seiner Position gut gefällt, den er sich im Vorstand allerdings aus besagten Gründen nicht vorstellen könne. Wie die Stimmung im Landkreis oder im Ortsverban­d aussieht, könne er schlecht einschätze­n, allerdings vermutet er, dass Hilde Mattheis mit ihrem Mitkandida­ten Dierk Hirschel dort wohl gute Chancen habe, da sie in der Region regelmäßig präsent sei.

Dass die Basis über die neuen Parteivors­itzenden abstimmen dürfe, lobt der 71-Jährige. Bisher sei das „hinter verschloss­ener Tür“passiert. Eine Einheit sei der Vorstand mit der Basis dadurch nie geworden. Jetzt komme „Schwung in eine erstarrte Partei“. Fehlt noch Kontinuitä­t, so Dziuba, der seit 43 Jahren Parteimitg­lied ist. Die wünscht er sich von den neuen Vorsitzend­en. „Es war viel zu viel Wechsel und Fluktuatio­n in der Partei, das war nicht gut“, sagt er. Und er wünscht sich noch mehr: Die neue Spitze solle die Werte der SPD leben und nach außen vertreten.

Ob das die Partei rettet? „Das weiß ich natürlich nicht, aber das hoffen wir alle“, sagt Dziuba. Eine euphorisch­e Stimmung habe bei der Regionalko­nferenz jedenfalls geherrscht.

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FOTO: MKE Wilhelm Dziuba

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