Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

SV Ölkofen stemmt das größte Projekt seiner Geschichte

Der Verein saniert sein Sportgelän­de und macht sich fit für die Zukunft - 380 000-Euro-Projekt

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - „Von der Kiesgrube zum zukunftsfä­higen Hauptspiel­feld“- unter diesem Motto steht die Sanierung des Fußballpla­tzes in Ölkofen. Der Verein hat im Sommer, nach der letzten Partie der Saison 2018/2019, das ehrgeizige Projekt angepackt.

Riesige Erdhäufen türmen sich rund um das Sportplatz­gelände des SV Ölkofen. Die ohnehin enge Zufahrt in die ehemalige Kiesgrube ist noch ein bisschen enger. Zwischen den Erdhäufen viele geschäftig­e Menschen, die ihre Arbeiten verrichten. Mittendrin der Vorsitzend­e des Klubs, Kurt Schlegel, der mit gutem Beispiel vorangeht. „Das alte Spielfeld war über 50 Jahre alt, wurde im Juli 1965 eingeweiht. Wir haben uns gesagt: Wenn wir die Sanierung angehen, dann machen wir es richtig“, sagt Kurt Schlegel. „Schließlic­h wollen wir zukunftsfä­hig sein.“Und zu „richtig“gehört eben auch eine moderne Drainage. Denn: „Weil das hier eine Kiesgrube war, stand hier ziemlich schnell das Wasser“, erzählt Kurt Schlegel. Vor allem während Herbst, Winter und Frühling staute sich oft das Wasser auf dem Platz, Spiele mussten abgesagt oder verlegt werden, durchgängi­g im ganzen Jahr war das Gelände kaum zu bespielen.

Topmodern sind die Sprenkler, die künftig das Spielfeld bewässern, nachdem der Verein ein Bewässerun­gskonzept erstellt hat. Sie sind versenkbar. Braucht der Rasen Wasser, fahren die Köpfchen raus - insgesamt 24 - und besprühen das Grün, das zukünftig ein bisschen höher liegt als der alte Platz. Außerdem wurde und wird die Spielfeldu­mrandung erneuert. Rund 380 000 Euro kostet das Großprojek­t, so viel wie ein Einfamilie­nhaus.

Der Verein finanziert das mit Mitteln der Gemeinde, 20 Prozent der Bausumme plus ein einmaliger Sonderzusc­huss. Dazu kommt ein Zuschuss des Landesspor­tbundes und ein 140 000-Euro-Kredit, den der Verein stemmen muss sowie Mittel, die über Sponsoren beziehungs­weise „Paten“kommen, die einzelne Parzellen des Rasens symbolisch erwerben können. Kostenpunk­t: 20 Euro pro Parzelle. Es gibt drei verschiede­ne Patenschaf­ten: Bronze, Silber, Gold. Ab einer Parzelle (20 Euro), ab zehn Parzellen (ab 200 Euro) und ab 20 Parzellen (ab 400 Euro). Die Paten erhalten entspreche­nden Auszeichnu­ngen, die von der Nennung im Internet und auf der Patentafel bis zum Ehrentisch bei der Eröffnung und einer Dauerkarte für die Saison 2020/ 2021 reichen.

Zukunftswe­rkstatt gibt Impulse

Einen wesentlich­en Teil der Arbeiten erbringt der Verein in Eigenleist­ung, rund 80 000 Euro. Rund 70 bis 80 Helfer aus dem Verein sind auf dem Ölkofener Sportgelän­de im Einsatz, die die „machbaren“Arbeiten durchführe­n, ehe die schwierige­n Tätigkeite­n von den „Profis“ausgeführt werden, sprich Fremdfirme­n übernommen haben. Zunächst kam die Einfassung weg, dann wurde der Oberboden abgetragen, schließlic­h der Unterboden untersucht, ein Gutachten zur Bodenquali­tät erstellt. Die Bodenunter­suchung förderte einiges zutage. Schnell stellte sich heraus: Um das Spielfeld zukunftsfä­hig zu machen, mussten 1600 Tonnen Kies zusätzlich - insgesamt waren es 4000 Tonnen - ausgebrach­t werden und den Boden ersetzen, der nicht mehr zu gebrauchen war. „Wir wollten schließlic­h kein Risiko eingehen“, sagt Johannes Rauch, Bauleiter seitens des Vereins für das größte Projekt, das der SV Ölkofen in seiner inzwischen 56 Jahre dauernden Geschichte verwirklic­ht. Noch in diesem Herbst soll der Rasen eingesät werden, in der Rückrunde will der SV Ölkofen dann seine Heimspiele auf dem neuen Rasen bestreiten.

Seinen Ursprung nahm das Projekt vor einigen Jahren, als das Dorfgmeins­chaftshaus 2012/2013 fertig gestellt wurde. Schon damals sei sich der Verein bewusst gewesen, dass auf dem Hauptspiel­feld etwas passieren muss. Wie man so ein Projekt, aber auch andere Projekte in einem Verein angeht, damit setzten sich Vorstand und Vereinsgre­mien im Rahmen einer Zukunftswe­rkstatt des Landesspor­tbundes in Albstadt auseinande­r. „Da haben wir sehr viele Anregungen mitgenomme­n“, sagt SVÖ-Ausschusss­mitglied Daniel Remensperg­er. „Wie bereite ich die Infrastruk­tur des Vereins für die nächsten Jahre vor? Es war wichtig, auch mal Anregungen von außen zu bekommen“, sagt Schlegel, „um fit für die Zukunft zu werden“.

Erstmals eine Frauenmann­schaft

Zentraler Punkt ist hierbei natürlich das neu sanierte Sportgelän­de zu dem auch ein Trainingsp­latz gehört, der derzeit zum einen als Spielfeld, aber auch als Trainingsg­elände herhalten muss und deshalb in den vergangene­n Wochen und Monaten einiges wegstecken musste, schließlic­h hat der SV Ölkofen seit dieser Saison auch eine Frauenmann­schaft im Wettbewerb. Von der A- bis zur DJugend spielt der SVÖ in einer Spielgemei­nschaft mit dem SV Hohentenge­n und den Sportfreun­den Hundersing­en. Man wolle zukunftsfä­hig sein und den Kindern am Ort weiter die Möglichkei­t geben, am Fußball Spaß zu haben, so Kurt Schlegel. Das sanierte Spielfeld ist dazu ein wichtiger Baustein.

 ?? FOTO: DITTMANN ?? Schauen sich noch mal den Plan des größten Prokjekts in der Geschichte des SV Ölkofen an (v.l.): Oliver Lenkeit Abteilungs­leiter Fußball, Kurt Schlegel, Vorsitzend­er, Markus Grüner von Sportplatz­bau Grüner, Johannes Rauch, Projektlei­ter des Vereins und Daniel Remensperg­er, Ausschussm­itglied des SV Ölkofen.
FOTO: DITTMANN Schauen sich noch mal den Plan des größten Prokjekts in der Geschichte des SV Ölkofen an (v.l.): Oliver Lenkeit Abteilungs­leiter Fußball, Kurt Schlegel, Vorsitzend­er, Markus Grüner von Sportplatz­bau Grüner, Johannes Rauch, Projektlei­ter des Vereins und Daniel Remensperg­er, Ausschussm­itglied des SV Ölkofen.

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