Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Späh-Mitarbeiter führen Video-Tagebuch fürs Fernsehen
Ab Samstag wird die Sendung „W wie Wissen“über die Chonostudie beim Unternehmen aus Scheer ausgestrahlt
SCHEER (jek) - Ihren Wecker haben zwölf Mitarbeiter der Späh Unternehmensgruppe aus Scheer im vergangenen Jahr für sechs Monate aus ihrem Alltag verbannt. Für eine Chronostudie, die vom Personalmanagement-Experten Michael Wieden, dem Chronobiologen Dr. Thomas Kantermann und der Berliner Charité begleitet wurde, haben die Freiwilligen ein Schlaf-Tagebuch geführt und sind erst dann zur Arbeit erschienen, wenn sie ausgeschlafen waren.
Zwei von ihnen - Selma Sibic und Walter Gauggel - sind dabei von einem Fernsehteam von „W wie Wissen“begleitet worden. Die Sendung wird nun am Samstag um 16 Uhr auf Das Erste gezeigt.
„Das war eine spannende Zeit“, sagt Selma Sibic, die mittlerweile für das betriebliche Gesundheitsmanagement verantwortlich ist, zu den Dreharbeiten aber noch eine andere Funktion im Unternehmen hatte. Mehrmals sei das Fernsehteam bei ihr und ihrem Arbeitskollegen zu Hause und im Betrieb gewesen, um typische Aufsteh-Szenen und Arbeitssituationen zu filmen. Außerdem führten die beiden ein VideoTagebuch mit dem Smartphone, das ebenfalls in die Sendung integriert wird. „Man sieht und hört sich selbst ja nicht so gern bei Aufzeichnungen“, sagt Sibic. „Trotzdem bin ich neugierig, wie die Sendung geworden ist.“
Beide Teilnehmer, die das Team begleitet hat, waren der Meinung, früher aufstehen zu müssen, als ihre innere Uhr es gern hätte. In der Studie sollten sie herausfinden, ob sie wirklich zu den Spätaufstehern gehören, die gern mal bis 9 oder 10 Uhr schlafen und zu späterer Stunde besonders produktiv sind. Langsam pendelt sich der neue Rhythmus ein. „Nach zwei Monaten fühlen sich Selma und Walter ausgeschlafen, fitter und leistungsfähiger. Walter hat sogar am Abend noch Energie, wieder mehr Sport zu treiben. Selma genießt das freiwillige Aufwachen und den entspannten Start in den Tag. Sie stellt außerdem fest, dass sie mehr Schlaf braucht, als gedacht – rund neun Stunden“, heißt es auf der Homepage der Sendung „W wie Wissen“. „Sowohl Selma, als auch Walter sind Normaltypen. Sie beginnen nun später mit der Arbeit, sind aber in der Regel spätestens um neun Uhr morgens an ihrem Arbeitsplatz. Damit die Kunden nicht leiden, sprechen sie sich mit ihren Kollegen ab. Die Koordination innerhalb der Abteilungen wird aufwendiger. Wichtige Termine und interne Besprechungen werden etwas später am Tag terminiert – was einfacher geht als gedacht.“
Wie die Auswertung der gesamten Studie ausfällt und ob sich im Unternehmen etwas ändert, können Interessierte ab Sonntag selbst sehen. Die anderen Themen der Sendung: Großraumbüro - Vorhölle oder Chance?, Boreout: Wenn Langeweile im Job krank macht und Arbeiten im Flow - oder perfekte Überwachung?
Ausgestrahlt wird die Sendung „W wie Wissen“an folgenden Terminen:
Samstag, 21. März, um 16 Uhr auf Das Erste
Sonntag, 22. März, um 16.30 Uhr auf tagesschau24 Sonntag, 22. März, um 17.30 Uhr auf ARD-alpha
Mittwoch, 25. März, um 14.30 Uhr auf ARD-alpha
Danach ist die Sendung auch in der Online-Mediathek abrufbar.