Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kriminalrätin Prohacek geht in Pension
Nach 17 Jahren geht die KrimiReihe „Unter Verdacht“mit dem 30. Fall zu Ende: Mit ihrem letzten Einsatz kehrt Eva Prohacek (Senta Berger) zu ihren Anfängen in der ersten Folge „Verdecktes Spiel“von 2002 zurück. Damals trat sie ihre Stelle beim Münchner Kommissariat 411 an, das interne Ermittlungen gegen Polizeibeamte durchführt, und war mit einem Immobilienskandal konfrontiert, in den auch ihr Chef und seitdem ewiger Widersacher Claus Reiter (Gerd Anthoff) verwickelt war.
Ebenfalls ums Leben kam damals eine Polizistenfrau, offiziell durch Selbsttötung. 17 Jahre später wird Eva Prohacek erneut mit einem Suizid konfrontiert: Ein Polizist hat sich vor einer jungen Kollegin erschossen, die mit ihm Schluss gemacht hat. Jene Sarah Weiss (Julia Franz Richter) stellt sich als Tochter der seinerzeit gestorbenen Frau heraus.
Bald ahnen Prohacek und ihr treuer Kollege Langner (Rudolf Krause), dass Sarah Weiss die Mörder ihrer Mutter sucht und Reiter und seine schmierigen Geschäftsfreunde vielleicht doch noch überführt werden könnten. Eva Prohacek wird allerdings in wenigen Tagen pensioniert, was Reiter Rückhalt gibt, der verhassten Kollegin noch mehr Steine in den Weg zu legen als sonst.
Die Episode, inszeniert vom langjährigen Regisseur Andreas Herzog und geschrieben von Stefan Holtz und Florian Iwersen, läuft ein letztes Mal zu Hochform auf: Die fatalistische deutsche Krimiserie glaubt auch zum Abschluss nicht an den völligen Triumph über Korruption und Geschachere. Für die einzelgängerische Eva Prohacek, der als „Nestbeschmutzerin“im Polizeipräsidium offensichtlich keine Träne nachgeweint wird, gibt es keinen Grund, mit Optimismus in den Ruhestand zu gehen.
Unter Verdacht – Evas letzter Gang
läuft am Samstag, 28. März, 20.15 im ZDF.