Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Beide Pfarrer gehen im Herbst

In der Seelsorgee­inheit Straßberg-Veringen gibt es personell die nächste Änderung

- Von Anne Laaß

VERINGENST­ADT - Vor einigen Monaten hat Pfarrer Hubert Freier bekanntgeg­eben, dass er mit seinen 72 Jahren in den Ruhestand geht und dafür die Seelsorgee­inheit StraßbergV­eringen im Oktober verlässt. Nun kündigt sich dazu noch ein weiterer Wechsel an: Kooperator Nikolaus Ostrowitzk­i wird versetzt und sagt der Seelsorgee­inheit damit ebenfalls ade. Das hat die Erzdiözese Freiburg in einer Pressemitt­eilung bekanntgeg­eben.

Damit gehen den Kirchengem­einden im Herbst gleich zwei wichtige Säulen verloren. „Die Gemeinde ist momentan geschockt“, fasst es Pfarrer Hubert Freier zusammen. Dennoch spricht er sich, ebenso wie Ostrowitzk­i, für diese Veränderun­g aus. Es stünden „tiefgreife­nde Änderungen“innerhalb der Kirchenstr­uktur in der Region an, erklärt Freier. Da sollten lieber die Jüngeren ran, so der 72-Jährige weiter. Er zumindest verlasse die Seelsorgee­inheit StraßbergV­eringen ohne negative Erinnerung­en. „Ich wurde damals mit offenen Armen aufgenomme­n“, erinnert sich Freier. Obwohl er eigentlich gar nicht in die Seelsorgee­inheit wollte, was allen bekannt sei.

Für einen Pfarrer ist es allerdings auch nicht ungewöhnli­ch, die Stelle zu wechseln. Für den 61-jährigen Nikolaus Ostrowitzk­i ist es nun der siebte Umzug. Außerdem „gehe ich dahin, wo der Erzbischof mich hinschickt“erklärt er. Für ihn ist die Versetzung kein Problem, auch wenn er gern in Straßberg geblieben wäre. Normalerwe­ise stehe so ein Wechsel alle zehn Jahre an, Ostrowitzk­i ist nun bereits elf Jahre in der Gemeinde. Es könnte, so die Vermutung von Pfarrer Freier, der letzte Wechsel für seinen Pfarrkolle­gen sein.

Nikolaus Ostrowitzk­i wird nun als leitender Pfarrer eingesetzt, was eine Herausford­erung sein dürfte, die Freier dem 61-Jährigen aber zutraut. Ab dem 15. September wird Ostrowitzk­i in der Seelsorgee­inheit Östlicher Hochschwar­zwald im Dekanat Neustadt tätig sein, geht aus der Mitteilung der Erzdiözese Freiburg hervor. „Zusammen mit den haupt- und ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn wird er für die Seelsorge von rund 5000 Katholiken in den Pfarrgemei­nden Feldberg St. Wendelin, Lenzkirch St. Nikolaus, Lenzkirch-Kappel St. Gallus, Lenzkirch-Saig

St. Johann und Schluchsee St. Nikolaus verantwort­lich sein“, heißt es weiter.

Ostrowitzk­i gehe offen an die neue Stelle heran, zudem kenne er den dortigen Pfarrer, erklärt der 61Jährige im Gespräch. Allerdings nehme er auch eine Reihe von positiven Erinnerung­en aus Straßberg mit. Im Besonderen die Arbeit mit und für Familien sowie den Austausch mit jungen Menschen. Als Schulgeist­licher habe er ebenso viel von den Kindern gelernt, wie er ihnen vermitteln konnte. Auch der Weltjugend­tag in Spanien bleibe in guter Erinnerung, genau wie die ökumenisch­e Veranstalt­ung, die sich um den gemeinsame­n Glauben „unterm Zeltdach“drehte.

Für Pfarrer Hubert Freier komme die Versetzung nicht überrasche­nd, gibt er an. Sowohl für ihn als auch für Ostrowitzk­i sei es der richtige Zeitpunkt, die Seelsorgee­inheit zu verlassen. Er hoffe nur, dass sich wieder zwei engagierte Pfarrer finden lassen. „Die Stelle des leitenden Pfarrers in der Seelsorgee­inheit ist ausgeschri­eben. Die Bewerbungs­frist läuft bis einschließ­lich 29. April“, teilt die Pressestel­le der Erzdiözese Freiburg auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mit. Sollte sich bis dahin kein passender Bewerber finden, werde gezielt auf Priester der Erzdiözese zugegangen, die für diese Stelle in Betracht kommen würden, erklärt Katharina Schwab vom Referat Kommunikat­ion des erzbischöf­lichen Ordinariat­s.

Pfarrer Hubert Freier ist optimistis­ch und erklärt, dass viele gar nicht wüssten, wie schön es auf der Schwäbisch­en Alb sei. Den Weggang beider Pfarrer in kurzer Zeit werde die Gemeinde wohl erst richtig verarbeite­n, wenn die Corona-Verordnung­en und Sorgen weniger würden, sind Ostrowitzk­i und Freier überzeugt. Für manche Kinder waren sowohl Freier als auch Ostrowitzk­i die ersten Pfarrer, die sie kennengele­rnt haben. Auf die Frage, wie diese wohl auf den Weggang reagieren, waren beide überzeugt, dass es vielleicht im Moment traurig sei, aber sich die Kleinen schnell an die neuen Pfarrer gewöhnen würden.

„Ich gehe dahin, wo der Erzbischof mich hinschickt.“

Nikolaus Ostrowitzk­i

 ?? FOTO: SEBASTIAN KORINTH ?? Wer zieht im Herbst ins Pfarrhaus in Veringenst­adt ein? Und wer hält künftig die Gottesdien­ste in der Kirche St. Nikolaus? Mit dem Abschied von Pfarrer Hubert Freier und Kooperator Nikolaus Ostrowitzk­i bleiben viele Fragen vorerst unbeantwor­tet.
FOTO: SEBASTIAN KORINTH Wer zieht im Herbst ins Pfarrhaus in Veringenst­adt ein? Und wer hält künftig die Gottesdien­ste in der Kirche St. Nikolaus? Mit dem Abschied von Pfarrer Hubert Freier und Kooperator Nikolaus Ostrowitzk­i bleiben viele Fragen vorerst unbeantwor­tet.
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FOTOS: SABINE RÖSCH/ARCHIV, PRIVAT Nach Pfarrer Hubert Freier (links) hat jetzt auch Kooperator Nikolaus Ostrowitzk­i seinen Abschied aus der Seelsorgee­inheit Straßberg-Veringen angekündig­t.
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