Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Habe das Gefühl, dass ich gebraucht werde“
Handball, Landesliga: Gabriel Senciuc, neuer Trainer der TG Biberach, über seine Ambitionen
BIBERACH - Der Handball-Landesligist TG Biberach geht mit einem neuen Trainer in die kommende Saison. Der 49-jährige Gabriel Senciuc wird zum Saisonende Dominic Ellek als Chefcoach ablösen. Senciuc war bis September vergangenen Jahres Trainer beim Württembergligisten MTG Wangen und ist dort auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Davor war er auch schon zweimal beim TSV Bad Saulgau tätig. Michael Mader hat mit Senciuc über die Gründe, warum er bei der TG Biberach anfängt und die Saisonziele gesprochen.
Herr Senciuc, ein halbes Jahr nach dem Ausstieg in Wangen haben Sie sich entschlossen, wieder einen Verein zu übernehmen. Warum?
Ich habe in Wangen aufgehört, weil der Aufwand mit viermal die Woche zwei Stunden hin- und herfahren plus Trainingszeiten und Spielen mir einfach zu groß wurde. Ich hatte dort weder sportliche noch menschliche Probleme, die Belastung war einfach zu hoch. Nach Biberach bin ich von meinem Wohnort deutlich schneller unterwegs. Beruflich bin ich als Sporttherapeut in Bad Buchau tätig. Das ist ein enormer Vorteil. Zudem wollte ich wieder etwas machen in der neuen Saison.
Warum gerade die TG Biberach?
Die TG Biberach kenne ich natürlich sehr gut und die Gespräche mit Teammanager Dietmar Hummler waren sehr positiv. Er hat mich einfach überzeugt, dass diese Aufgabe die richtige für mich ist. Ich habe das Gefühle gehabt, dass der Verein mich braucht. Viele Spieler habe ich in der Jugend noch selbst trainiert wie etwa Julian Betz oder Moritz Kehm. Insofern kenne ich die Stärken und Schwächen des Clubs ganz gut. Zudem setze ich darauf, dass Dietmar Hummler bis zu seinem Ausscheiden in ein paar Monaten noch den einen oder anderen Spieler nach Biberach holen kann.
Wo braucht denn der Kader noch Verstärkungen?
Zwei bis drei Spieler, die uns wirkner lich helfen können, werden wir schon brauchen, zumal ja auch zwei Abgänge schon feststehen.
Wie definieren Sie Ihre Aufgaben bei der TG?
Ich werde als Cheftrainer fungieren. Wer Athletiktrainer wird, ist noch offen. Mit Arno Uttenweiler ist ein sehr guter Co-Trainer und neuer Teammanager gefunden worden. Ich kenne ihn noch aus der WangeZeit. Ich bin sehr optimistisch, dass wir am 1. Juli starten können mit der Vorbereitung, wenn es die Corona-Pandemie zulässt. Ich weiß aber genau, was zu tun wäre.
Was erwarten Sie denn, wie es weitergeht. Was sind Ihre Ziele?
Genau sagen, kann das keiner. Ob die Saison weitergespielt werden kann oder annulliert wird. Wir müssen dann damit umgehen. Wenn wir wieder spielen können, wollen wir unter dem Strich besser spielen als in der laufenden Saison. Ich will schon vorne mitspielen und mit der Mannschaft aufsteigen. Grundsätzlich müssen wir aber Schritt für Schritt denken und dann auch umsetzen.
Was ist denn Ihre Spielphilosophie?
Ich lege sehr viel Wert auf Abwehrarbeit und Disziplin. Die Spiele werden mit einem guten Torwart und einer starken Deckung gewonnen. Dazu kommen schnelle Angriffe und Variabilität im Angriffsspiel. Ich habe in Rumänien und die vergangenen 20 Jahre in Deutschland sehr viel Erfahrung gesammelt. Insofern muss ich mich auch danach richten, welche Mannschaft ich zur Verfügung habe. Der Trainer muss sich so in gewissem Sinne auch an seine Spieler anpassen.