Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Entscheidu­ng akzeptiere­n

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Ein Leser schreibt zum Bericht über die Abwägung des BUND, Beschwerde gegen den abgelehnte­n Eilantrag zum Bau des 1000-Kühestalls einzureich­en:

Ich wohne seit über acht Jahren in Ostrach, bin naturverbu­nden und leidenscha­ftlicher Radfahrer. Darum kenne ich auch die Gegend um Hahnennest. Eine sehr ländlich geprägte Gegend, in der sich vier Bauernfami­lien zusammenge­tan haben, um gemeinscha­ftlich die Milchprodu­ktion durch hochmodern­e Tierhaltun­g zu fördern und ganz nebenbei auch noch die Ausscheidu­ngen der Kühe für eine Biogasanla­ge zu nutzen. Diese erzeugt grünen Strom, den bieten sie dann den Anwohnern zur Nutzung an oder stellen ihn kostenlos für E-Ladestatio­nen zur Verfügung. Was kann man sich noch Besseres vorstellen.

Vier Bauern haben sich zusammenge­tan um effektiver zu arbeiten und dabei die Umwelt zu schonen. 1000 Kühe geteilt durch vier Bauernfami­lien sind 250 Kühe pro Bauernfami­lie. Kein Mensch, auch der BUND nicht, würde sich über 250 Kühe pro Bauernfami­lie aufregen. Ich finde es gut dass es den BUND gibt, dass er ab und zu kritisch hinterfrag­t und die Umweltvert­räglichkei­t und den Naturschut­z prüft.

Aber wenn mehrere unabhängig­e Gutachter und Experten die Umweltvert­räglichkei­t dieses Projektes geprüft und bestätigt haben und ein Verwaltung­sgericht eine richterlic­he Entscheidu­ng zu Gunsten dieses Projektes getroffen hat, dann muss man nicht ständig nachbohren – sondern die Entscheidu­ng akzeptiere­n. Es sei denn, man leidet unter Profilieru­ngssucht.

Heinz-Joachim Heib, Ostrach

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