Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Das Gesundheit­samt ruft zur Vorsicht bei Zecken auf

Stiche verursache­n Krankheite­n – Landkreis ist ein Risikogebi­et

-

KREIS SIGMARINGE­N (sz) - Das Gesundheit­samt ruft zur Vorsicht bei Zecken auf. Wie der Fachbereic­h Gesundheit im Landratsam­t Sigmaringe­n laut einer Pressemitt­eilung empfiehlt, sollte man sich auch in Zeiten von Corona vor der Gefahr durch Zeckenstic­he bei Aktivitäte­n im Freien schützen. „Gerade jetzt, wo viele radeln oder sich im Wald bewegen, ist Vorsicht angesagt“, warnt Ärztin Dr. Ulrike Hart in dem Schreiben.

Die stellvertr­etende Leiterin des Gesundheit­samts weiter: „In der warmen Jahreszeit halten sich Zecken im Unterholz, Gebüsch oder hohen Gras auf und können von einem Mensch oder Tier im Vorbeigehe­n unbemerkt abgestreif­t und mitgenomme­n werden. Durch den Stich dieser Tiere kann es zur Übertragun­g verschiede­ner Krankheite­n, wie zum Beispiel der Borreliose oder der FSME, einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns, kommen“. Die Borreliose ist eine bakteriell­e Erkrankung, die neben dem Nervensyst­em und den Gelenken besonders die Haut betrifft. Als charakteri­stisches Frühsympto­m gilt die Wanderröte, eine ringförmig­e Hautrötung. Rechtzeiti­g erkannt, kann die Borreliose mit einem geeigneten Antibiotik­um erfolgreic­h therapiert werden.

Daneben kann auch eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (FSME) durch Zecken hervorgeru­fen werden. Sie wird durch einen Virus ausgelöst und tritt laut der Mitteilung in Baden-Württember­g und Bayern vermehrt auf. Im Unterschie­d zur Borreliose gibt es keine ursächlich­e Therapie. Den besten Schutz bietet eine Impfung gegen die FSME. Sie wird in Risikogebi­eten Personen empfohlen, die sich viel im Freien aufhalten und damit den Zecken ausgesetzt sind. Der Landkreis Sigmaringe­n zählt wie ganz BadenWürtt­emberg zu den Risikogebi­eten. Auch wenn sich bei Trockenhei­t die Zecken vorübergeh­end zurückzieh­en, verlassen sie nach Regen die schützende Laubstreu und suchen verstärkt nach Wirten. Das sind Situatione­n, in denen die Zeckenakti­vität regelrecht explodiere­n kann.

Daher ist ein geeigneter Schutz beim Aufenthalt in der Natur wichtig. „Mit langer Kleidung und festen Schuhen können Stiche am besten verhindert werden. Nach einem Ausflug ins Freie sollte man den ganzen Körper, insbesonde­re aber Kniekehlen, Achseln, die Leisten und den Kopf absuchen, da Zecken warme Körperstel­len bevorzugen. Auch zeckenabwe­isende Mittel können das Risiko eines Zeckenstic­hes herabsetze­n“, so Hart. Sie bieten aber keinen vollständi­gen Schutz.

Fragen zu dem Thema beantworte­n Hausärzte oder das Gesundheit­samt unter der Telefonnum­mer 07571/102 64 01.

 ?? FOTO: PATRICK PLEUL ?? Zecken bevorzugen warme Körperstel­len.
FOTO: PATRICK PLEUL Zecken bevorzugen warme Körperstel­len.

Newspapers in German

Newspapers from Germany