Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sig’dorfer sagen ihr Straßenfes­t ab

Zur Entscheidu­ng tragen einige Faktoren bei – Veranstalt­er legt Wert auf Solidaritä­t

- Von Mandy Streich

SIGMARINGE­NDORF - Nach dem Inzigkofer Parkfest, dem 800-jährigen Jubiläum in Hausen am Andelsbach und dem Weltbierfe­st ist nun auch das Sigmaringe­ndorfer Straßenfes­t abgesagt worden. Das teilen die Gemeinde sowie der Musikverei­n Sigmaringe­ndorf in einer Pressemeld­ung mit. Der Termin für die Feier war Anfang September geplant. Bei der Entscheidu­ng haben laut Peter Rebholz, Vorsitzend­er des Musikverei­ns, unterschie­dliche Aspekte eine Rolle gespielt. Am Ende sei aber vor allem ein Punkt, nämlich die Solidaritä­t, ausschlagg­ebend für diese Entscheidu­ng gewesen.

Laut Corona-Verordnung sind bisher alle Großverans­taltungen bis zum 31. August verboten. „Aber weil ja auch niemand weiß, wie es danach weitergehe­n wird, können wir aktuell nichts planen“, sagt Rebholz. In einem kleinen Ausschuss habe sich der Musikverei­n dann in Absprache mit Schirmherr und Bürgermeis­ter Philip Schwaiger für eine Absage des Straßenfes­ts entschiede­n.

„Uns war vor allem die Sicherheit der Besucher und die Solidaritä­t anderen Vereinen gegenüber wichtig“, so Rebholz weiter. Da bisher auch alle anderen Vereine im Umkreis ihre Feste absagen mussten, sei es so nur eine Frage der Zeit gewesen. „Außerdem kommen bei uns an einem Wochenende zwischen 3000 und 5000 Besucher“, sagt Rebholz. Auch wenn das Fest unter bestimmten Auflagen im September hätte stattfinde­n können, wollte der Verein als

Veranstalt­er nicht nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern einlassen. Auch wären die nötigen Sicherheit­smaßnahmen kaum durchzuset­zen gewesen.

Bei der Entscheidu­ng seien neben der Solidaritä­t letztendli­ch rechtliche, medizinisc­he, politische sowie zeitliche und technische Faktoren berücksich­tigt worden. „Neben den hohen Besucherza­hlen war auch das enorm große Einzugsgeb­iet aus dem ganzen Landkreis ein wichtiger Aspekt sowie die Altersspan­ne der Besucher“, sagt er.

Finanziell bedeutet die Absage des Festes für den Verein keinen größeren Verlust, wie Rebholz erklärt. sagt Peter Rebholz, Vorsitzend­er des Musikverei­ns Sigmaringe­ndorf. „Das Gute ist, dass wir finanziell nicht von den Einnahmen abhängig sind. Wir hätten von dem Geld neue Uniformen gekauft, das muss jetzt eben noch ein wenig warten“, sagt er. Auch hatte der Verein laut Rebholz bislang keine Ausgaben für Getränke und Zelte gehabt.

„Es ist jetzt natürlich schade. So viel ich weiß wurde das Straßenfes­t bisher nur ein weiteres Mal vor über 20 Jahren abgesagt“, sagt Rebholz. „Wir haben es uns aber definitiv nicht einfach gemacht, sondern ziemlich lang alle Möglichkei­ten durchgespr­ochen.“Bisher sei statt dem Straßenfes­t noch keine kleinere Ersatz-Veranstalt­ung geplant. Eine Art Autokino sei allerdings laut Rebholz bereits vorgeschla­gen worden. „Aber wir möchten bisher einfach noch keine Pläne machen, weil niemand weiß, was die Situation in Zukunft bringen wird.“

„Wir haben es uns definitiv nicht einfach gemacht“,

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ARCHIVFOTO: CORINNA WOLBER Diese Straße in Sigmaringe­ndorf wird dieses Jahr leer bleiben: Die Veranstalt­er haben das Straßenfes­t abgesagt.

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