Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Den Kommunen fehlen 4,6 Milliarden Euro

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STUTTGART (lsw) - Die finanziell unter Druck geratenen kommunalen Haushalte benötigen nach Ansicht des Städtetags noch vor der Sommerpaus­e Zusagen des Landes über weitere milliarden­schwere Hilfen. Die Haushaltsl­age der Städte, Gemeinden und Landkreise habe sich dramatisch verschlech­tert, sagte Städtetags­präsident Peter Kurz (SPD) am Mittwoch in Stuttgart. Den Kommunen fehlten nach einer neuen Umfrage in den Rathäusern in diesem Jahr rund 4,6 Milliarden Euro. Das Wichtigste sei nun die Stabilisie­rung der Haushalte, warnte Kurz. Allerdings hätten erst wenige eine Haushaltss­perre verhängt.

Trotz des finanziell­en Kraftakts des Landes während der Pandemie und der Einbrüche für die Landeskass­en bräuchten Städte und Gemeinden die Schlüsselz­uweisungen des kommunalen Finanzausg­leichs in der Höhe wie vor der CoronaPand­emie, forderte der Städtetag. „Und wir brauchen diese Antwort jetzt“, sagte Kurz. „Das gibt den Städten Sicherheit und sie können auf Haushaltss­perren und Kürzungen 2020 verzichten.“Kommunen müssten gut organisier­t sein und leistungsf­ähig, das sei jetzt wichtiger als je zuvor.

Das Finanzmini­sterium kündigte am Mittwoch an, unabhängig von der Forderung die dritte Teilzahlun­g nach dem Finanzausg­leichsgese­tz vom September in den Juli vorzuziehe­n. Die Kommunen erhalten damit 517 Millionen Euro für das zweite Quartal zusätzlich und weitere 238 Millionen Euro in der dritten Teilzahlun­g. Das sind in Summe rund 755 Millionen Euro mehr, als es auf Basis der Steuerprog­nose der Fall wäre, teilte das Ministeriu­m mit. Eigentlich hätten die Zuweisunge­n laut Behörde sinken müssen, weil laut Steuerschä­tzung deutlich weniger Einnahmen zu erwarten sind. Insgesamt beläuft sich die landesweit­e Liquidität­shilfe sogar auf rund 761 Millionen Euro, weil die Kommunen durch das Vorziehen rund sechs Millionen Euro erzielen.

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