Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Neues Gremium für Dialog mit Bauern

- Von Klaus Wieschemey­er

BERLIN - Mit einem neuen Expertengr­emium will die Bundesregi­erung einen Konsens in der Landwirtsc­haftspolit­ik finden. Das Bundeskabi­nett setzte am Mittwoch eine „Zukunftsko­mmission“ein, die die zuletzt emotionale­n Debatten um die Agrarwirts­chaft versachlic­hen soll.

Bis Herbst soll das Gremium einen Zwischen- und bis zum kommenden Sommer einen Abschlussb­ericht vorlegen. Bei der mehr als 30 Personen zählenden Kommission, die bei Agrarminis­terin Julia Klöckner (CDU) angedockt wird, dominieren die „üblichen Verdächtig­en“der Branche: Landwirtsc­hafts-, Ernährungs­und Umwelt- und Naturschut­zverbände sowie Wissenscha­ftler und Ministerie­nvertreter.

Aufhorchen lassen bestimmte Teilnehmer: So sind neben dem Bauernverb­and auch die Agrar-Aktivisten von „Land schafft Verbindung“mit ihrem Sprecher Dirk Andresen vertreten. Den Vorsitz der Kommission übernimmt der Mittelalte­rforscher Peter Strohschne­ider, der bis 2019 noch die Deutsche Forschungs­gemeinscha­ft geleitet hatte.

Aus den Regierungs­kreisen kam Lob für die neue Kommission: „Es wird höchste Zeit, dass wir im intensiven, sachlichen und fairen Dialog einen neuen Konsens in unserer Gesellscha­ft über eine zukunftsfä­hige Landwirtsc­haft finden“, sagte Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD). Die CDU-Agrarexper­tin Gitta Connemann forderte in Sachen Landwirtsc­haft einen „Gesellscha­ftsvertrag bindend für alle, über Wahlperiod­en hinweg“.

Kritik kam von der Opposition: Der Schritt komme „Jahre zu spät“, erklärte der FDP-Agrarpolit­iker Gero Hocker. Der Grünen-Politiker Oliver Krischer sage, es gebe in der Landwirtsc­haft „kein Erkenntnis­sondern ein Handlungsd­efizit“.

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FOTO: CHRISTIAN THIEL/IMAGO IMAGES Die Kommission soll die Agrarpolit­ik voranbring­en.

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