Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Thiem verteidigt Zverev – Kyrgios poltert weiter
WIEN (dpa) - Der Österreicher Dominic Thiem hat den in die Kritik geratenen Alexander Zverev in Schutz genommen. Nick Kyrgios dagegen erneuerte seine massive Kritik an den beiden Tennisprofis sowie am Weltranglistenersten Novak Djokovic. „Keiner von euch hat das intellektuelle Niveau, um überhaupt zu verstehen, wo ich herkomme. Ich versuche, sie zur Verantwortung zu ziehen“, twitterte der 25-jährige Australier am Mittwoch.
Thiem und Zverev hatten an der von mehreren Corona-Fällen überschatteten und von Djokovic organisierten Adria-Tour teilgenommen. Zverev, der mit Selbstisolation reagieren wollte, geriet im Anschluss zudem wegen eines allerdings undatierten Videos von einer Party in die Kritik, bei der die Hygieneregeln missachtet wurden. „Er wird behandelt, als wäre er ein Volksschulkind. Aber er ist ein 23-jähriger Mann. Klar hat er Fehler gemacht – aber ich verstehe nicht, wieso sich alle einmischen“, sagte Thiem dem „Standard“.
Der Weltranglistendritte gab aber auch zu, dass bei der Adria-Tour Fehler passiert sind, „die mir extrem leidtun (…)“. Aber Djokovic (33) habe kein Gesetz gebrochen. „Jetzt so auf Djokovic einhauen? Das ist mir zu billig“, sagte der 26 Jahre alte Australian-Open-Finalist.
Laut Thiem habe Kyrgios „selbst schon viel Blödsinn gebaut. Es wäre besser, wenn er mit sich ins Reine kommt.“Kyrgios konterte: „Welche Fehler meinst du? Schläger zertrümmern, fluchen, hier und da ein paar Matches herschenken? Was jeder mal macht?“Während der CoronaPandemie Partys zu feiern, sei „kein Spaß. Menschen sterben, verlieren ihre Liebsten und Freunde“, schrieb Kyrgios und ergänzte ironisch: „Diese Jungs sind die ,Spitze’ unseres Sports. SMH (Kopfschütteln).“
Am Mittwoch teilte Zverev zudem mit, dass er doch nicht zum Einladungsturnier nach Berlin kommen wird – trotz eines unterschrieben Vertrags. Er wolle stattdessen mit seinem neuen Trainer David Ferrer auf dem Platz arbeiten.